(ots) -
- Europaweite Umfrage von Roland Berger: Im Durchschnitt arbeiten
nur noch 3,4 Prozent der Mitarbeiter eines Unternehmens in der
Zentrale - 2 Prozent weniger als 2012
- Firmenzentralen sollten einen Mehrwert für das Gesamtunternehmen
schaffen und nicht nur den Konzern verwalten
- Sechs wertschöpfende Fähigkeiten sind ausschlaggebend:
strategische Ausrichtung definieren, globale Zusammenarbeit
ermöglichen, Umsetzungskompetenz sicherstellen, Komplexität
meistern, Innovation vorantreiben und Fähigkeiten der
Mitarbeiter und Führungskräfte entwickeln
- Shared Services und Auslagerung bestimmter Funktionen sind
weiter auf dem Vormarsch - vor allem IT, Personalwesen, Finanzen
und Controlling sind betroffen
- Trend zur Zentralisierung ist gestoppt: Markt- und kundennahe
Funktionen wie Vertrieb und Marketing werden immer öfter
dezentral organisiert
In global agierenden Unternehmen geraten Firmenzentralen immer
stärker unter Druck: Sie müssen ihre Existenz gegenüber den
operativen Einheiten immer öfter rechtfertigen und zeigen, inwieweit
sie mit ihren Funktionen zur Gesamtleistung der Firma beitragen.
Außerdem stehen Unternehmenszentralen vor neuen Herausforderungen wie
der zunehmenden Komplexität der Märkte und dem immer stärkeren
Wettbewerb.
Um sich im Gesamtkonzern als echter Werttreiber zu etablieren,
sollten Firmenzentralen daher künftig flexibler und agiler werden,
neue Fähigkeiten entwickeln und stärker als Partner der operativen
Geschäftseinheiten auftreten, so die Hauptergebnisse der neuen Studie
von Roland Berger Strategy Consultants "Corporate Headquarters 2014".
"Firmenzentralen sollten ihre Aufgaben stärker an das veränderte
Marktumfeld anpassen und ihre Rolle neu definieren", erklärt Tim
Zimmermann, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Denn die
operativen Einheiten der Unternehmen erwarten in volatilen Zeiten
eine größere Unterstützung von ihren Zentralen. Wertschöpfende
Fähigkeiten spielen hier eine besonders wichtige Rolle."
Firmenzentralen werden kleiner: Dezentralisierung und Auslagerung
nehmen zu
Die neue Roland Berger-Studie zeigt einen klaren Trend auf: Immer
weniger Mitarbeiter sind in den Firmenzentralen tätig. Waren es 2012
noch durchschnittlich 5,6 Prozent, so arbeiten heute nur noch 3,4
Prozent der Firmenangestellten in einer Zentrale. Headquarters werden
schlanker. Dieser Trend bedeutet im Umkehrschluss auch, dass immer
mehr Verantwortung entweder an die operativen Einheiten der Firmen
delegiert wird oder Funktionen komplett ausgelagert werden.
So sind 28 Prozent der befragten Manager der Meinung, dass der
Trend in Richtung Dezentralisierung weiter zunehmen wird - das sind
20 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. "Eine starke
Dezentralisierung beobachten wir vor allem in kundennahen Bereichen.
Denn hier kommt es auf umfassende lokale Markt- und Kundenkenntnisse
an und weniger auf die durch zentrale Funktionen erreichbaren Kosten-
und Effizienzvorteile", erklärt Tim Zimmermann.
Ebenfalls stark auf dem Vormarsch sind die Auslagerung bestimmter
Funktionen sowie die Einführung von Shared Services - hauptsächlich
in den Bereichen IT, Personalwesen sowie Finanzen und Controlling. So
lagert mittlerweile die Hälfte der befragten Unternehmen Funktionen
wie Buchhaltung, Gehaltsabrechnung und Rechtsabteilung aus, um Kosten
zu sparen. Bei den Shared Services hingegen zentralisieren Firmen
bestimmte Funktionen unternehmens-übergreifend, um Skaleneffekte zu
erzielen und Arbeitsprozesse zu verbessern. Drei Viertel der
Umfrageteilnehmer nutzen bereits diese Möglichkeit - Tendenz
steigend.
Sechs Fähigkeiten mit hohem Mehrwert
Trotz dieser anhaltenden Trends spielen Firmenzentralen immer noch
eine wesentliche Rolle, denn sie können Wettbewerbsvorteile für das
Unternehmen schaffen. Diesen wichtigen Beitrag zum Geschäftserfolg
sollten Corporate Headquarters in Zukunft weiter ausbauen. Deshalb
identifizieren die Roland Berger-Experten in ihrer Studie sechs
Fähigkeiten, die Firmenzentralen in hohem Maße bereitstellen müssen,
um einen echten Mehrwert für das Gesamtunternehmen zu schaffen.
So sollte heute eine Zentrale die strategische Ausrichtung des
Unternehmens definieren, die globale Zusammenarbeit innerhalb der
Firma ermöglichen, Umsetzungs- bzw. Programmkompetenz sicherstellen,
die Komplexität meistern, die sich aus den globalen
Marktverflechtungen ergibt, Innovation vorantreiben und Ressourcen
für die Führung des Unternehmens entwickeln.
"Viele Unternehmen unterschätzen immer noch die Bedeutung dieser
Schlüsselbereiche" warnt Fabian Huhle, Partner von Roland Berger
Strategy Consultants. "Dies zeigt sich vor allem, wenn es um das
Management von Komplexität, Innovationen und Talenten geht. Doch
diese Fähigkeiten sind in einem volatilen Marktumfeld besonders
wichtig - und genau hier sollten Unternehmenszentralen den Hebel
ansetzen, um ihren Wertbeitrag zu verdeutlichen."
So stellen die Roland Berger-Experten große Abweichungen fest
zwischen dem Anspruch der Firmenzentralen, diese Fähigkeiten zu
besitzen, und ihrer tatsächlichen Erfüllung. Eine Landkarte der
Verbesserungsmöglichkeiten zeigt Firmen, wie sie gezielt auf die
sechs wertschaffenden Fähigkeiten einer Zentrale fokussieren können.
"So schaffen es global agierende Unternehmen, eine schlanke und gut
funktionierende Organisationsstruktur auf die Beine zu stellen, bei
der sich zentrale und dezentrale Funktionen optimal ergänzen. So sind
Firmen in der Lage, sich an die volatilen Märkte und ihre neuen
Bedürfnisse schnell anzupassen", fasst Zimmermann zusammen.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist die
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