(ots) - Mit dem Massaker von Paris hat der Terror gegen die
freie Welt eine neue Dimension erreicht. Die Täter gingen derart
erbarmungslos gegen die Journalisten und Polizisten vor, dass einem
der Atem stockt. Das Morden bewegt und schockiert. Zugleich hat die
Brutalität, getrieben von blindwütigem Hass und ungeahnter
Feindseligkeit, den Menschen in den westlichen Demokratien und damit
uns allen endgültig die Augen geöffnet. Die Bedrohung ist
gegenwärtig.
Mord und Totschlag gehören in vielen Krisengebieten zum Alltag.
Wir nehmen seit langem Anteil am Sterben in Syrien, im Irak, in
Afghanistan oder im Nahost-Konflikt. Das Schicksal der Opfer berührt.
Und doch waren sie bisher immer Hunderte, Tausende Kilometer
entfernt. Emotional so nahe und geografisch so fern. Das hat sich
seit gestern endgültig geändert. Der Terror steht vor unserer Tür.
Diese Erkenntnis ist grundsätzlich nicht neu. Terrorwarnungen gab
es immer wieder, auch sind vereitelte oder missglückte Anschläge
bekannt. Die Geheimdienste und Sicherheitskräfte wussten, dass eine
Gefahr insbesondere von radikalen Islamisten ausgeht, die im Nahen
oder Mittleren Osten zu Kämpfern ausgebildet wurden und Europa als
Anschlagsziel haben. Vieles spricht dafür, dass die Mörder diesen
religiösen Hintergrund hatten.
In den nächsten Tagen und Wochen wird es viele Diskussionen
darüber geben, welche Konsequenzen aus der Tat zu ziehen sind. Klar
ist, dass es die eine, die richtige Lösung nicht gibt. Klar ist auch,
dass es die absolute Sicherheit nicht geben wird. Unbestritten sollte
aber sein, dass die westlichen Gesellschaften jetzt zusammenstehen
und sich wehren müssen. Sie müssen Härte und Stärke gegenüber
radikalen Feinden zeigen, sie mit allen Mitteln demokratischer
Staaten stellen und bestrafen - und zugleich die Werte der freien
Welt leben.
Dazu gehören die Pluralität und die Meinungsfreiheit ebenso wie
die Toleranz gegenüber andersdenkenden und andersgläubigen,
unschuldigen Menschen. Der gestrige Anschlag von Paris war auch ein
Anschlag auf die Demokratie. Dieses höchste Gut gilt es mehr denn je
zu verteidigen.
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