(ots) - Bayern lehnt Aufnahme von Castoren mit Atommüll
aus "fachlichen Gründen" ab
Drittes Bundesland für Zwischenlagerung gesucht - Grüne Minister
weisen nach München
Osnabrück.- Nachdem die grünen Umweltminister von Niedersachsen
und Schleswig-Holstein Bayern zur Aufnahme eines Teils der 26
Castoren aus Frankreich und England aufgefordert haben, lehnt dies
das bayrische Umweltministerium aus "fachlichen Gründen" ab. Ein
Sprecher teilte auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) mit, die Entscheidung für ein Zwischenlager sollte nach
fachlichen Kriterien erfolgen. "Für den Transport dieser Castoren
sollen möglichst kurze Wege bevorzugt werden." Eine Lagerung in
Bayern böte sich deshalb nicht an.
Zuvor hatte Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne)
gesagt: "Niedersachsen hat mit der Asse, Schacht Konrad und den
Gorleben-Transporten seit Jahrzehnten Vorleistungen erbracht. Wir
erwarten, dass nun auch Länder wie Bayern Verantwortung übernehmen."
Sein Amts- und Parteikollege Robert Habeck aus Schleswig-Holstein
hatte sich vor wenigen Tagen ähnlich geäußert.
Gesucht wird ein drittes Bundesland, das neben Schleswig-Holstein
und Baden-Württemberg einen Teil der Castoren mit Atommüll aufnehmen
will. Eigentlich wollten die Bundesländer bis Ostern 2014 eine
Einigung gefunden haben. "Bundesumweltministerin Barbara Hendricks
ist besorgt über den Umstand, dass die Länder bislang nicht ihre
gegenüber der Bundeskanzlerin gemeinschaftlich gemachte Zusage
eingelöst haben", teilte eine Sprecherin des Bundesministeriums der
NOZ mit.
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