(ots) - Die Bundesapothekerkammer begrüßt die Entscheidung
der EU-Kommission, dass die 'Pille danach' mit dem Wirkstoff
Ulipristal in Zukunft in der gesamten EU ohne Rezept erhältlich sein
wird. Damit folgt sie der wissenschaftlichen Empfehlung der
Sachverständigen, wonach das Risiko der Anwendung keine ärztliche
Verschreibung erfordert. "Die Entscheidung der EU-Kommission ist
grundsätzlich auch für Deutschland bindend. Die 'Pille danach' wird
es deshalb bald auch in deutschen Apotheken rezeptfrei geben.
Allerdings nicht ab sofort, da die Entscheidung erst in deutsches
Recht überführt werden muss", sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der
Bundesapothekerkammer. Der genaue Termin, ab wann dieses
Notfallverhütungsmittel rezeptfrei verfügbar sein wird, steht bislang
ebenso wenig fest wie mögliche Detailregelungen zur Abgabe.
Die Wirkung der 'Pille danach' ist umso sicherer, je früher sie im
Notfall eingenommen wird. "Ohne Rezeptpflicht könnten wir den Frauen
noch schneller weiterhelfen. In den wohnortnahen Apotheken mit ihrem
niedrigschwelligen und flächendeckenden Nacht- und Notdienst erhalten
Frauen die 'Pille danach' umgehend", sagt Kiefer. "Die Apotheker
werden zur rezeptfreien 'Pille danach' kompetent beraten, um die
größtmögliche Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten und Missbrauch
zu verhindern."
Die 'Pille danach' ist für den Notfall gedacht und kann andere
Verhütungsmethoden nicht ersetzen. Notfallverhütungsmittel mit
Ulipristal können bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Sex bzw.
dem Versagen anderer Verhütungsmittel eingenommen werden. Je früher
die 'Pille danach' eingenommen wird, desto zuverlässiger wirkt sie.
Sie bietet aber ebenso wie andere Verhütungsmittel keinen
100prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft.
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