(ots) - Kriminalbeamte: Mordserie in Krankenhaus hätte
in Teilen verhindert werden können
Gewerkschaft fordert amtliche Leichenschau als Konsequenz aus
Geständnis von Krankenpfleger
Osnabrück.- Die Mordserie in einem Delmenhorster Krankenhaus hätte
zu großen Teilen verhindert werden können. Davon ist Ulf Küch,
Vorsitzender des Bundes der Kriminalbeamten in Niedersachsen
überzeugt. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag)
sagte Küch: "Bei einer verpflichtenden Leichenschau durch Amtsärzte
wären Unregelmäßigkeiten schneller entdeckt worden. Es wäre niemals
zu einer Mordserie in diesem Ausmaß durch den angeklagten
Krankenpfleger gekommen."
Der Gewerkschaftschef bemängelte, dass die gemeinsame Forderung
von Polizei und Rechtsmedizinern nach einer amtlichen Leichenschau
auch nach Jahren von der Politik noch nicht angemessen umgesetzt
worden sei. "Auch wenn es den Opfern in diesem Fall nichts mehr
nützt, muss jetzt endlich etwas passieren", appellierte Küch an die
Politik.
Die Staatsanwaltschaft wirft einem ehemaligen Krankenpfleger Mord
an drei Patienten und versuchten Mord in zwei Fällen vor. Das
Landgericht Oldenburg hatte ihn bereits 2008 wegen Mordversuchs zu
siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hat nach Angaben
eines psychiatrischen Gutachters rund 30 Taten eingeräumt.
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