(ots) - Am 27. Januar 2015 findet die regionale
Tarifverhandlung der chemischen Industrie in Bad Homburg statt.
Gestern beschloss die hessische Tarifkommission der
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE)
Hessen-Thüringen ihre Forderung für die 94.000 Beschäftigten in der
hessischen chemisch-pharmazeutischen Industrie für die Tarifrunde
2015. Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes HessenChemie geht die
Forderung der Gewerkschaft an den Möglichkeiten der Unternehmen und
der wirtschaftlichen Realität in Hessen vorbei.
"Bereits Ende des vergangenen Jahres haben wir über die
verhaltenen Konjunkturaussichten unserer Mitglieder informiert",
begründet Axel Schack seine ablehnende Haltung gegenüber der
Gewerkschaftsforderung. Der Hauptgeschäftsführer der HessenChemie
wünscht sich eine realistischere Einschätzung der wirtschaftlichen
Lage durch die IG BCE. "Die Forderung nach einer Entgelterhöhung von
4,8 Prozent steht im deutlichen Gegensatz zu einer aktuell
rückläufigen Produktivität und einer Inflation im Null-Komma-Bereich.
Die Nachfrage und der Umsatz schwächeln, die Erzeugerpreise lassen
sich aufgrund des globalen Wettbewerbs nicht anheben", erklärt
Schack. Auch die Zukunftsaussichten werden jeden Tag schlechter.
"Krisen in der Ukraine und Syrien, Griechenland, der schwächelnde
Euro; all dies erzeugt Unsicherheit. Die Unternehmen halten sich
gerade auch deswegen mit Neuinvestitionen in Europa zurück."
Verhandelt wird ein Flächentarifvertrag, den alle Unternehmen
verkraften und akzeptieren können müssen. Tarifforderungen dürften
nicht an den leistungsstärksten Segmenten der Branche bemessen
werden. Eine aktuelle Umfrage der HessenChemie unter ihren
Mitgliedern zeige, dass bereits eine Vielzahl von kleinen und
mittleren Unternehmen Beschäftigte abgebaut habe, sagt Schack. Der
Druck auf die Personalkosten dürfe nicht weiter erhöht werden.
"Die Forderung der Gewerkschaft, ´bessere Rahmenbedingungen für
gute und gesunde Arbeit und eine Weiterentwicklung
lebensphasenorientierter Arbeitszeitmodelle zu erreichen´ muss bei
der regionalen Tarifverhandlung am 27. Januar 2015 weiter
konkretisiert werden", so Schack. "Mit dem Tarifvertrag
´Lebensarbeitszeit und Demografie´ aus dem Jahr 2008 ist uns früh die
Einleitung eines Mentalitätswandels gelungen", erklärt der
Hauptgeschäftsführer. "Diesen müssen wir fortsetzen. Es geht darum,
die Beschäftigen gesund und länger im Betrieb zu halten und nicht,
sie frühzeitig in den Ruhestand zu schicken."
Pressekontakt:
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verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
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