(ots) -
Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Bund für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde e. V. (BLL) hat sich der Bundesminister für
Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, für eine
"praktikable" Lebensmittelpolitik ausgesprochen, die nur dort
eingreift, wo sie notwendig ist, so dass weder Verbraucher noch
Wirtschaft überfordert werden: "Die mittelständische Struktur der
Branche muss sich in der Politik widerspiegeln." Der Bundesminister
gab zudem einen Ausblick auf die Arbeit seines Ministeriums 2015.
Neben Themen wie der Wertschätzung von Lebensmitteln steht zeitnah
vor allem die Evaluierung der Deutschen Lebensmittelbuchkommission
an: "Das von uns in Auftrag gegebene Gutachten liegt uns jetzt vor
und wird geprüft." Schmidt bekannte dazu auch: "Im Kern hat sich die
Lebensmittelbuchkommission meiner Meinung nach bewährt." Hinsichtlich
des 60-jährigen Jubiläums des Spitzenverbands der deutschen
Lebensmittelwirtschaft erklärte der Bundesminister außerdem
überzeugt: "Wir brauchen den BLL, weil er in seiner Art und Weise
eine gewisse Einzigartigkeit hat."
BLL stellt Nudging-Trend in Frage
BLL-Präsident Stephan Nießner mahnte indes mit Blick auf
Ernährungs- und Gesundheitsfragen wie den jüngsten Forderungen der
Deutschen Allianz gegen Nichtübertragbare Krank-heiten (NCD), z. B.
Sondersteuern und Werbeverbote einzuführen, vor Scheinlösungen und
einer Experimentierkasten-Mentalität. "Die Forderungen der
NCD-Allianz mögen vielleicht auf den ersten Blick verständlich sein,
entpuppen sich aber bei genauer Betrachtung als zweifelhafte
Bevormundungsstrategien. Solche Scheinlösungen, die das Gewissen der
politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen beruhigen, aber von
denen nicht wissenschaftlich belegt ist, ob sie überhaupt Effekte
erzielen, helfen niemandem weiter. Das erinnert schon wieder stark an
einen Experimentierkasten." Auch der Nudging-Trend müsse deshalb
genau betrachtet werden. "Bei aller Offenheit gegenüber neuen
Erkenntnissen und praktischen Ansätzen bleiben auch beim Nudging
Fragen offen. Denn was für die Konsumenten ein sanfter Schubser in
die gewünschte Richtung sein soll, könnte für die Wirtschaft zu
weitreichenden Verpflichtungen führen", befürchtet Nießner. Der
BLL-Präsident forderte die anwesenden Vertreter aus Politik, Behörden
und der Wirtschaft dazu auf, "gemeinsam geeignete und zielorientierte
Präventionsansätze zu suchen."
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen
Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen
der gesamten Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk,
Landwirtschaft und angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche
Einzelmitglieder an.
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