(ots) - Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat mehr
Sozialprojekte gefordert, um radikalisierte junge Muslime
aufzufangen.
Die Generalsekretärin des Zentralrates, Nurhan Soykan, sagte am
Mittwoch im rbb-Inforadio, die muslimischen Gemeinden in Deutschland
dürften mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden. "Wir sind in
den Gemeinden noch nicht so professionalisiert, dass wir das
Fachpersonal haben, das sich dann gezielt um solche Leute kümmert."
Die Imame und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der muslimischen
Gemeinden seien mit dieser Aufgabe oftmals überfordert, erläuterte
Soykan weiter. "Wir brauchen Sozialarbeiter und Anlaufstellen, wo
sich auch besorgte Eltern und Familienmitglieder hinwenden können und
wo ihnen dann auch auf professioneller Ebene geholfen werden kann."
Die Mahnwache vor dem Brandenburger Tor am Dienstagabend
bezeichnete Soykan als ein starkes Zeichen des gesellschaftlichen
Zusammenhalts. Dabei äußerte die Generalsekretärin des Zentralrates
der Muslime auch die Hoffnung auf einen Wendepunkt in der
Wahrnehmung des Islam. "Ich denke schon, dass der gestrige Tag dazu
beitragen wird, dass uns bewusst wird, dass wir nur gewinnen können,
wenn wir zusammenhalten. Die Muslime überall auf der Welt haben
demonstriert, dass sie gegen Terror sind und dass sie demokratiefähig
sind. Das ist der große Zweifel in Deutschland und dieses Vorurteil
müssen wir endlich ablegen, damit wir gemeinsam den Radikalismus und
den Terror bekämpfen können."
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