(ots) - Live bei stern TV sprach der
Ex-Fußballnationalspieler über seine Zeit als schwuler Profifußballer
und über sein Coming Out. Für ihn sei es schwierig gewesen, seine
Homosexualität in Deutschland auszuleben. Seine ersten Erfahrungen in
der Schwulenszene habe er deshalb in San Francisco gemacht: "Das
schwule Leben in einer Stadt wie San Francisco ist eine viel größere
Selbstverständlichkeit, als ich bisher in Deutschland erlebt habe. Es
war eine schöne Erfahrung. Ich habe die Zeit genossen und dann auch
jemanden kennengelernt." Dass er Profifußballer ist, habe er seinem
Freund aber erst sehr spät erzählt: "Man fällt ja nicht immer mit der
Tür ins Haus. Ich habe einfach gesagt, ich mache Urlaub in Amerika
und treibe viel Sport".
Schon als Spieler des VfL Wolfsburg habe er über ein Coming Out
nachgedacht, doch sein engstes Umfeld habe ihm damals davon
abgeraten. Seine Berater hätten Bedenken gehabt, "dass eine
Riesenwelle lostritt, die man nicht aushält und unter der man
zusammenbricht." Er selbst habe Angst gehabt, Ablehnung in der
Mannschaft oder im Club zu erfahren. "Jetzt kann ich besser darüber
reden und sagen: Die Leute sind nett zu mir, mir geht's gut. Und ich
merke, dass es gar keine so großen Vorurteile gibt." Obwohl er jetzt
über seine positiven Erfahrungen öffentlich spreche, habe sich ihm
bisher noch kein schwuler Fußballprofi anvertraut.
Vor einem Jahr hatte sich Thomas Hitzlsperger öffentlich zu seiner
Homosexualität bekannt und damit ein Tabu im Profifußball gebrochen:
"Ich kenne Leute, die ernsthaft gesagt haben: Schwule können nicht
Fußball spielen. Ich bin der Beweis dafür, dass es geht. Man kann
schwul sein und es bis in die Nationalmannschaft schaffen", erklärte
er im stern TV-Interview.
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