(ots) - Zum heute im Bundestag behandelten Antrag der
Großen Koalition "Gesunde Ernährung stärken - Lebensmittel
wertschätzen" erklärt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender
Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Deutlicher kann eine Kapitulationserklärung der Großen Koalition
vor der Lebensmittelindustrie nicht ausfallen. Union und SPD erkennen
und benennen die Probleme für die massenhafte Fehlernährung von
Kindern und Erwachsenen, ihnen fehlt aber der Mumm, auch nur an einer
Stelle Maßnahmen gegen die Interessen der Lebensmittelindustrie und
Zuckerlobby durchzusetzen. Wenn die Probleme so 'besorgniserregend'
sind, wie die Koalition sie beschreibt - warum legt sie dann einen
Katalog an Unverbindlichkeiten vor, aber keine konkrete
Regulierungsmaßnahme? Warum sollen eigentlich Grundschüler einen
Ernährungsführerschein machen, aber nicht die
ernährungswissenschaftlichen Geisterfahrer von Nestlé, Kellogg's,
Unilever & Co.?
Die WHO-Generalsekretärin Margaret Chan hat gesagt: 'Kein einziger
Staat hat es geschafft, die Fettleibigkeits-Epidemie in allen
Altersgruppen zu stoppen. Hier mangelt es nicht an individueller
Willenskraft. Hier mangelt es am politischen Willen, sich mit einer
großen Industrie anzulegen.'
Mit Placebo-Anträgen wie dem der Großen Koalition wird sich an
diesem beklagenswerten Zustand rein gar nichts ändern."
QUELLE:
Original-Zitat von Margaret Chan, Generalsekretärin der
Weltgesundheitsorganisatio WHO:
"Not one single country has managed to turn around its obesity
epidemic in all age groups. This is not a failure of individual
will-power. This is a failure of political will to take on big
business."
(Juni 2013, 8th Global Conference on Health Promotion, siehe:
http://www.who.int/dg/speeches/2013/health_promotion_20130610/en/ -
deutsche Ãœbersetzung von foodwatch).
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