(ots) -
- Vielzahl von Informationsquellen bestimmt Kaufentscheidung
- Zentrale Kaufkriterien sind Preis, Kraftstoffverbrauch und
Sicherheit/Straßenlage
- Beratung und Service des Autohandels werden positiv bewertet
Wer heute ein Auto kauft, der kennt sich aus. Ob Probefahrt, Tipps
von Freunden, Empfehlungen von Fachleuten oder Recherche im Internet:
Für die Kaufentscheidung nutzt der Verbraucher eine Vielzahl von
Informationsquellen. Wichtigstes Kriterium für den Autokauf bleibt
der Preis. Für fast jeden zweiten Konsumenten (46 %) ist der Autokauf
im Internet keine Alternative zum stationären Handel. Dies zeigt das
Europa Automobilbarometer 2015, eine repräsentative Studie der
Commerz Finanz GmbH. In Zusammenarbeit mit dem
Marktforschungsinstitut BIPE wurden mehr als 7.550 Verbraucher aus 14
Ländern über das Internet zu ihrem Kauf- und Nutzungsverhalten
hinsichtlich des Pkws befragt.
Autokauf: nicht ohne Probefahrt
Vor dem Kauf nutzen die Interessenten unterschiedliche
Informationsquellen. "Die Testfahrt steht hoch im Kurs. 41 Prozent
der Verbraucher möchten sich vor dem Autokauf selbst mit dem Auto
vertraut machen. Besonders beliebt ist eine Spritztour bei US-Bürgern
und Deutschen", erklärt Christian Geißler, Bereichsleiter Automotive
und Caravan der Commerz Finanz GmbH. Ratschläge von Freunden und
Verwandten sind ebenfalls bedeutsam (36 %). Sie sind wichtiger als
die Empfehlungen von Fachleuten (33 %). Insbesondere Autokäufer in
China (52 %), Polen (49 %), Südafrika (45 %) und der Türkei (44 %)
vertrauen auf das persönliche Umfeld. Spanier (44 %), Belgier (39 %),
Brasilianer (37 %), Italiener (36 %) und Franzosen (31 %) bevorzugen
dagegen die Beratung von Experten. Das Internet wird immer wichtiger
für die Kaufentscheidung. Jeder dritte Verbraucher informiert sich
über spezialisierte Automobil-Websites (33 %) oder online bei den
Herstellern (32 %). Vor allem chinesische Pkw-Fahrer nutzen die
Online-Recherche vor dem Fahrzeugkauf im Internet (59 %).
Der Preis entscheidet
Kaufkriterium Nummer eins ist der "Preis" (64 %). An zweiter
Stelle steht der "Kraftstoffverbrauch" (52 %), gefolgt von
"Sicherheit, Straßenlage" (46 %). Ausnahmen bilden die Türkei und
China. Autokäufern in der Türkei sind diese drei Aspekte ebenfalls
wichtig. Sie bewerten jedoch mit einer anderen Gewichtung.
Entscheidendes Kaufkriterium ist für sie der "Kraftstoffverbrauch"
(58 %). An zweiter Stelle kommt der "Preis" (49 %), gefolgt von
"Sicherheit, Straßenlage" (42 %). Die Kriterien in China
unterscheiden sich deutlich von denen der übrigen Länder. Aufgrund
der hohen Anzahl an Verkehrsunfällen ist für die Chinesen die
"Sicherheit, Straßenlage" (62 %) des Fahrzeugs besonders wichtig.
Platz zwei und drei belegen "Leistung/PS" (41 %) und "Komfort der
Innenausstattung" (29 %). "Preis" und "Kraftstoffverbrauch" des Pkws
spielen für chinesische Autokäufer eine untergeordnete Rolle.
Neue Herausforderungen für den Autohandel
Der Autohandel wird positiv beurteilt. Für Beratung und Service
der Händler beim letzten Neuwagenkauf vergeben die Käufer
durchschnittlich 7,7 von zehn Punkten. Mit rund acht Punkten bewerten
die USA, Brasilien, China, Belgien und Polen den Autohandel besonders
positiv. Jeder zweite Käufer in Deutschland (49 %) ist sogar sehr
zufrieden. Trotz Service-Zufriedenheit kehren die Autokäufer nicht
zwingend zum selben Händler zurück. Nur ca. 70 Prozent können sich
vorstellen, ihren nächsten Neuwagen wieder beim gleichen Autohaus zu
kaufen. Während Brasilianer und Briten besonders treue Kunden sind,
zeigen sich Türken und Japaner dagegen deutlich unentschlossener. Für
den Autohandel wird es zunehmend schwerer, Kunden langfristig zu
binden. Professor Dr. Stefan Bratzel, Leiter des FHDW Center of
Automotive, erklärt: "Der Handel steht vor einem Paradigmenwechsel:
Der klassische Vertrieb im Autohaus gehört der Vergangenheit an. In
Zukunft ist der stationäre Handel gefragt, stärker auf den Käufer
zuzugehen."
Internet: Verbraucher kritisch gegenüber Online-Kauf
Ein neues Fahrzeug im Internet zu bestellen, ist für ein Drittel
der Verbraucher bereits eine Alternative. Insbesondere Chinesen
folgen diesem Trend. Knapp zwei Drittel der chinesischen Autofahrer
können sich vorstellen, einen Neuwagen im Internet zu erwerben. "Das
Internet ist dabei ein wichtiger Katalysator. Seine Bedeutung wird in
dem Maß steigen, in dem die ,Digital Natives' in ein Alter kommen, in
dem sie sich einen Pkw kaufen", kommentiert Professor Dr. Stefan
Bratzel. Doch nicht jeder, der sich im Internet informiert, kauft
auch online. Knapp jeder zweite Verbraucher (46 %) zieht den Erwerb
im stationären Handel dem Online-Kauf vor. Am stärksten lehnen die
Belgier den Abschluss eines Kaufvertrags online ab (79 %).
Ein Großteil der Autokäufer zahlt bar
Die Mehrheit der Käufer bevorzugt den Barkauf (57 %). Mit rund 80
Prozent gibt es in China und Polen die meisten Barzahler. Mehr als
ein Drittel der Autokäufe sind kreditfinanziert. In Südafrika und USA
schließt jeder Zweite einen Kredit- oder Leasingvertrag ab.
Entscheidet sich der Käufer für eine Finanzierung, dann am liebsten
direkt beim Autohändler (22 %).
Pressekontakt:
Vitamin B - PR im Dialog®
Verena Glaese, 0177 7 89 98 76
v.glaese(at)vitaminb-dialog.de