(ots) - Fehlender Weitblick bemängelt / Gründerquote unter
Hochschulabsolventen zu gering / Zuhörer-Qualitäten wichtige
Schlüsselqualifikation für Gründer / These einer viel agileren
Gründer-Szene in den USA ist ein nicht zutreffendes Klischee
Der US-Startup-Investor Michael Baum vermisst bei deutschen
Unternehmensgründern den Weitblick. "Deutsche denken zu lokal",
kritisierte Baum im Interview mit dem IT-Fachmagazin COMPUTERWOCHE
(Ausgabe 4/2015). "Was schade ist - Deutschland hat eine Marktmacht."
Ein weiteres Problem ist Baum zufolge die niedrige Gründerquote.
Demnach machen sich weniger als ein Prozent der Hochschulabsolventen
mit einem eigenen Unternehmen selbstständig. "Wir müssen die jungen
Menschen stärker zum Gründen ermutigen", forderte der
Silicon-Valley-Investor. Hier seien auch die Universitäten gefragt.
Eine der wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Gründer sei die
Fähigkeit, zuhören zu können. "Probleme mit dem Team liegen immer im
Team selbst", erklärte Baum. "Wer seinen Mitarbeitern zuhört, wer
bereit ist, sich selbst mit ihren Augen zu sehen und sich zu
hinterfragen, ist ein guter Team-Leader."
Die weit verbreitete These, Amerikaner seien im Vergleich zu
Deutschen in Sachen Gründung agiler, hält Baum für ein nicht
zutreffendes Klischee. "In den USA gibt es eine ganze Menge fauler
Leute, die alles haben wollen, aber überhaupt nicht bereit sind, sich
anzustrengen", bemängelte er gegenüber COMPUTERWOCHE. "Wissen Sie,
woher das kommt? Durch diese bescheuerten Hollywood-Filme."
Michael Baum (52) hat mehrere Startups im Silicon Valley
gegründet. Den größten Erfolg bescherte ihm das auf Big-Data-Analyse
spezialisierte und inzwischen börsennotierte Unternehmen Splunk. Mit
seiner Stiftung Founder.org unterstützt Baum Startups und kooperiert
weltweit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, darunter auch
mit der Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen
Universität in München.
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