PresseKat - Top-Manager sehen Welt-Konjunktur weniger optimistisch als 2014

Top-Manager sehen Welt-Konjunktur weniger optimistisch als 2014

ID: 1162570

(ots) - PwC Global CEO Survey 2015: Zuversicht
für Wachstum des eigenen Unternehmens bleibt stabil / Vereinigte
Staaten verdrängen China von Rang eins der stärksten Wachstumsmärkte
/ Stimmung in Deutschlands Vorstands-Etagen unter weltweitem
Durchschnitt

Weniger Top-Manager als im vergangenen Jahr rechnen in den
kommenden zwölf Monaten mit einer Belebung der Welt-Konjunktur. Die
Zuversicht für das Wachstum des eigenen Unternehmens bleibt hingegen
weltweit stabil. Dies gilt auch für die Jahresprognose der deutschen
Top-Manager, von denen 35% (2014: 33%) sehr zuversichtlich sind, in
den kommenden zwölf Monaten Wachstum zu erzielen. Deutlich eingetrübt
ist jedoch die Zuversicht für die nächsten 36 Monate: 70% der
deutschen Führungskräfte sehen hier mehr Gefahren als Chancen für das
Wachstum des eigenen Unternehmens - so viele wie nirgendwo sonst in
der Welt. Dies ergab eine weltweite Befragung unter rund 1.300
Top-Managern aus 77 Ländern für den 18. Global CEO Survey der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Norbert Winkeljohann, Vorstandssprecher von PwC Deutschland, zu
den Ergebnissen: "Umwälzende Veränderungen durch neue Technologien
und erhebliche Schwankungen des Wirtschaftswachstums in wichtigen
Auslandsmärkten hatten die Manager schon im vergangenen Jahr als
mittelfristige Gefahren identifiziert. Daraus sind aktuelle
Bedrohungen geworden. Nun kommen auch noch geopolitische Krisen und
Hacker-Angriffe hinzu. Diese vielfältigen und ernst zu nehmenden
Risiken verunsichern die Firmenlenker zu Recht."

Welt-Konjunktur: Gebremste Erwartungen

Fast jeder fünfte Manager (17%) weltweit rechnet für dieses Jahr
mit einer Verschlechterung der Welt-Konjunktur, das sind mehr als
doppelt so viele wie 2014 (7%). Nur 37% (2014: 44%) hoffen auf eine
Belebung, 44% gehen von einer unveränderten Lage aus. Die Auswertung




nach Regionen ergibt ein uneinheitliches Bild: Der größte Optimismus
herrscht in Asien-Pazifik, wo 45% der Manager eine positive
Entwicklung der Welt-Konjunktur erwarten, gefolgt vom Nahen Osten
(44%) und Nordamerika (37%). Am wenigsten Zuversicht herrscht bei den
Managern in West- und Ost-Europa, wo nur 16% von einer Belebung der
Weltwirtschaft ausgehen. Im Vergleich mit den Managern der
Nachbarstaaten nimmt sich das deutsche Ergebnis trotz rückläufiger
Optimismus-Werte immer noch deutlich positiv aus: In Deutschland
zeigten sich 33% der befragten Manager zuversichtlich (2014: 40%),
12% äußerten sich pessimistisch (2014: 9%) zur Entwicklung der
weltweiten Konjunktur. Die größte Zuversicht haben Manager in Indien
(59%), China (46%) und Mexiko (42%).

Sorgenliste mit neuen Topthemen

Während das Vertrauen in die Stärken des eigenen Unternehmens
stabil bleibt bereiten den CEOs vor allem die Rahmenbedingungen
weltweit große Sorgen. 59% der Manager sehen mehr Gefahren für ihre
Wachstumsziele als noch vor drei Jahren. 78% und damit so viele wie
nie in den vergangenen 18 Jahren sorgt die Ãœberregulierung. Am
meisten drückt sie die Stimmung in Argentinien (98%), Venezuela
(96%), den Vereinigten Staaten und Deutschland (je 90%),
Großbritannien (87%) und China (85%). 72% der CEOs weltweit (62% in
Deutschland) fürchten sich vor den Folgen der defizitären
Staatshaushalte, und ebenfalls 72% bereitet die geopolitische
Situation wirtschaftliche Sorgen (77% in Deutschland).

Bei den unternehmerischen Risiken bleibt der Fachkräftemangel mit
73% der Nennungen das Top-Risiko-Thema. Cyber-Attacken, die im
vergangenen Jahr mit 48% nicht einmal jeder zweite Manager nannte,
stiegen angesichts bekannt gewordener Hacker-Angriffe im vergangenen
Jahr mit 61% auf Rang 2 der Risiko-Rangliste. Bei deutschen Managern
belegt dieses Risiko-Thema mit 65% der Nennungen sogar Platz 1 (2014:
61%). Auf den Rängen weltweit folgen verändertes Verbraucherverhalten
(60%), Energiekosten (59%) und die Geschwindigkeit technologischer
Entwicklungen 58% (2014: 47%).

Das digitale Zeitalter hat begonnen

Auf die großen Sorgen vor der Geschwindigkeit, in der neue
Technologien ganze Branchen und Märkte umwälzen, reagieren die
Manager mit einer Neuausrichtung der Unternehmensstrategie: 81% sehen
in mobilen Technologien das wichtigste Thema der nahen Zukunft,
gefolgt von Datenerhebungen und -analysen (80%), Cyber-Sicherheit
(78%), sozialen Medien (61%) und Cloud Computing (60%). 88% der
Befragten gaben an, damit die Effizienz des Unternehmens steigern zu
wollen, genauere Analysen zu generieren (84%) und die Kundenbindung
stärken zu können (77%).

Norbert Winkeljohann: "Nach einer Zeit der Diskussion um die
Vorteile digitaler Technologien ist das Bild nun deutlich klarer
geworden. Immer mehr Unternehmen können den Mehrwert neuer
Technologien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen inzwischen
konkret beziffern."

Die befragten deutschen Manager sind deutlich skeptischer, wenn es
um den Einsatz neuer Technologien geht. Dabei zeigen die Ergebnisse
des CEO Survey, dass Unternehmen in Deutschland sich eine gute
Ausgangsposition geschaffen haben. So geben zum Beispiel
überdurchschnittlich viele Manager aus Deutschland an, eine enge oder
zumindest informelle Kooperation mit Lieferanten (57%), Kunden (59%),
Unternehmen anderer Branchen und sogar Mitbewerbern (jeweils 45%) zu
pflegen. Solche externen Partnerschaften sind für die Top-Manager
weltweit eine der Grundvoraussetzungen, das erforderliche
technologische Know-how für die Herausforderungen des digitalen
Zeitalters zu bekommen und Zugang zu neuen Kundengruppen zu erhalten.
Jeder zweite befragte Manager aus Deutschland stimmt dieser These zu.

Deutsche Manager zurückhaltend

Jeder zweite Top-Manager weltweit und in Deutschland rechnet
damit, dass in den kommenden drei Jahren neue Wettbewerber aus
anderen Branchen in den eigenen Markt eindringen werden. 33% der
Top-Manager sehen die größte Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen aus
der Technologie-Branche als neue Konkurrenz auftreten werden. Ein
Drittel der befragten Unternehmen weltweit sind bereits in neuen
Branchen aktiv geworden, weitere 21% beschäftigen sich derzeit damit.
Deutsche Manager sind hier deutlich zurückhaltender: Während immerhin
23% der deutschen Unternehmen bereits in neuen Märkten aktiv geworden
sind, beschäftigen sich nur zehn Prozent mit der Erweiterung des
eigenen Tätigkeitsfeldes. 64% der deutschen Unternehmen und damit so
viele wie sonst nirgendwo auf der Welt planen diesen Schritt hingegen
nicht. Nur 16% der befragten deutschen Manager - auch das ist der
niedrigste Wert weltweit - erwarten, dass zum Beispiel 3D-Drucker
oder Online-Instrumente für eine verbesserte Kundenbindung
Veränderungen für das eigene Unternehmen bringen werden. Neue
Technologien wollen nur 17% der befragten deutschen Manager (weltweit
56%) für riskante Geschäftsentscheidungen nutzen, nur 30% (weltweit
63%) für strategische Entscheidungen. Und während 75% der Manager
weltweit es als Aufgabe aller Mitarbeiter sehen, dass digitale
Innovationen auch in die Praxis umgesetzt werden, stimmen dieser
Aussage nur 48% der deutschen Befragten zu.

Norbert Winkeljohann: "Industrie 4.0 ist kein Hype, der schnell
wieder verschwinden wird. Das digitale Zeitalter ist wie das Internet
- es wird nicht wieder verschwinden, sondern Branchen und Märkte
grundlegend verändern. Es wird viele Geschäftsmodelle zerstören, neue
werden entstehen. Deutsche Unternehmen sind gut beraten, nicht
einfach nur zuzusehen. Jetzt geht es darum, die eigenen
Kernkompetenzen neu heraus zu arbeiten und zu überlegen, in welchen
bislang nicht bearbeiteten Märkten die eigenen Stärken für weiteres
Wachstum genutzt werden können. Dies wäre der Schritt von bisherigen
taktischen Maßnahmen hin zu einer Wachstums-Strategie für das
digitale Zeitalter."

Umsatzerwartungen stabil, Unsicherheit bleibt - Deutschland im
Mittelfeld

Etwas optimistischer als für die Entwicklung der Weltwirtschaft
sind die Top-Manager, wenn es um das Umsatzwachstum des eigenen
Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten geht: Weltweit sind 39%
sehr zuversichtlich, so viele wie im vergangenen Jahr. Von den
deutschen Managern äußern sich 35% sehr zuversichtlich, den Umsatz
steigern zu können (2014: 33%). Damit übertreffen sie den
Europa-Durchschnitt leicht, der zwar um einen Prozentpunkt auf 31%
stieg, aber mit Ost-Europa (30%) das weltweite Schlusslicht bildet.
Die größte Zuversicht herrscht unter den CEOs in der Region
Asien-Pazifik (45%), gefolgt vom Mittleren Osten, obwohl hier die
Zuversicht von 69% im Vorjahr auf nun 44% gesunken ist. Der
Optimismus in Nord-Amerika stieg um zehn Prozentpunkte auf 43%.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auf Länderebene: Im vergangenen
Jahr waren 53% der russischen Manager sehr zuversichtlich, in den
folgenden zwölf Monaten Umsatzwachstum erzielen zu können. Damit
führten sie die Optimismus-Rangliste an. Nun belegt Russland mit 16%
den letzten Rang. Den Spitzenrang belegen dieses Jahr die Manager aus
Indien, von denen 62% sehr zuversichtlich sind, den Umsatz ihres
Unternehmens bis Jahresende steigern zu können. Der Wert in den
Vereinigten Staaten stieg von 36% auf 46%. Ãœber dem weltweiten
Durchschnitt liegen ansonsten nur Mexiko (50%), Südostasien (47%),
Rumänien (44%) und Australien (43%). Deutlich zurückgegangen ist die
Zuversicht in der Schweiz (von 42% auf 24%), in Brasilien (von 42%
auf 30%) und in China/Hongkong (von 48% auf 36%). Deutlich gestiegen
ist die Zuversicht unter anderem in Großbritannien (von 27% auf 39%)
Südafrika (von 25% auf 39%) und Argentinien (von 10% auf 17%).

Norbert Winkeljohann: "Die Wirtschaftskraft der einzelnen Länder
verschiebt sich zum Teil deutlich. Etablierte Märkte wie die
Vereinigten Staaten oder Großbritannien gewinnen wieder an Stärke,
während die Eurozone stagniert. Auch bei den aufstrebenden Ländern
ist die Entwicklung sehr unterschiedlich: Wachstumsgaranten der
vergangenen Jahre verlieren den Anschluss, bislang schwächere
Nationen wachsen mit großer Geschwindigkeit. In dieser
unübersichtlichen Landschaft ist es für Unternehmen extrem schwierig,
die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen, was zu
zusätzlicher Verunsicherung führt."

Deutschland Exportziel Nummer drei

Auf der Suche nach wachstumsträchtigen Exportzielen sind sich die
Top-Manager weltweit dennoch einig: 38% (2014: 30%) nennen die
Vereinigten Staaten von Amerika als ihren Wachstumsmarkt Nummer eins.
Damit überholt das Land den langjährigen Spitzenreiter China mit 34%
der Nennungen (2014: 33%). Mit einem Anstieg um zwei Prozentpunkte
auf 19% behauptet Deutschland Rang 3, während Großbritannien auf 11%
(2014: 10%) kommt und Brasilien 10% (2014: 12%) auf den fünften Rang
verdrängt.

Beschäftigungsprognosen stabil - Vielfalt steigert Erfolg

Zum Vorjahr unverändert ist die Prognose zu den
Einstellungsplänen: Jeder zweite befragte Manager stellt einen Ausbau
der Belegschaft in Aussicht, 21% planen eine Reduzierung. In
Deutschland sind die Umfragewerte leicht gefallen: 41% (2014: 50%)
planen eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl, 28% (2014: 21%) eine
Reduzierung. Weltweit gewinnt eine breitgefächerte Qualifikation von
neuen Mitarbeitern immer mehr an Bedeutung. Dies gaben 81% der
Manager an (Deutschland: 67%). 71% (Deutschland: 65%) achten darüber
hinaus aktiv auf eine größere Vielfalt in Bezug auf Herkunft,
Branchenerfahrung und Alter (Diversity). Der Grund: 85% der Manager
(Deutschland: 69%), in deren Unternehmen eine Diversity-Strategie
verfolgt wird, verzeichneten höhere Erträge.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.com/ceosurvey

Ãœber PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
195.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
an 29 Standorten mit 9.400 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund
1,55 Milliarden Euro.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Oliver Heieck
PwC-Presseabteilung
Tel.: +49 69 95 85 - 1074
E-Mail: oliver.heieck(at)de.pwc.com
www.pwc.de


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Datum: 20.01.2015 - 18:55 Uhr
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