(ots) - Deutsche Umwelthilfe begrüßt Bund-Länder-Initiative
zur Steigerung der Sanierungsrate im Gebäudebereich und fordert
weitere Maßnahmen für Effizienzsteigerungen
Hausbesitzer sollen in Zukunft einen Teil der Kosten für das
Dämmen der Wände sowie den Einbau neuer Heizkessel oder Fenster von
der Steuer absetzen können. Das sieht ein Programm von Bund und
Ländern vor, das der Umweltausschuss des Bundesrats morgen
(22.1.2015) diskutiert. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den
Bundesrat auf, dem Vorschlag zuzustimmen und appelliert an die
Bundesregierung, auch die übrigen angekündigten Sofortmaßnahmen zum
Schutz des Klimas zügig auf den Weg zu bringen.
Die Initiative soll eine Laufzeit von fünf Jahren und ein Volumen
von fünf Milliarden Euro haben. Bislang ist jedoch umstritten, ob
alle Länder den Vorschlag unterstützen werden. Im Gegenzug für das
Programm hat die Bundesregierung den Ländern vorgeschlagen, die
steuerliche Absetzbarkeit von Handwerker-Leistungen zu kürzen.
Absetzbar sollen von den Arbeitskosten bis 6.000 Euro nur noch
Beträge oberhalb von 300 Euro sein. Die DUH hält ein solches
Instrument der Gegenfinanzierung für sinnvoll.
"Die steuerlichen Abschreibungen sind der erste Schritt in einem
Jahr, in dem wichtige Weichen für den Erfolg der Gebäudeeffizienz
gestellt werden. Dabei darf es aber nicht bleiben, sonst sind sie
lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt der
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner und verweist auf
Berechnungen der KfW Bankengruppe, nach denen insgesamt Investitionen
in Höhe von 840 Milliarden Euro nötig sind, um das Ziel eines
klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 zu erreichen.
Auch müsse für den Erfolg der Effizienzbemühungen im
Gebäudebereich unbedingt der Verbraucher adressiert und überzeugt
werden. Die zurückgehenden Sanierungsraten zeigten jedoch, dass bei
der Aufklärung der Bevölkerung noch großer Nachholbedarf bestehe, um
das zu Unrecht existierende negative Image der energetischen
Gebäudesanierung abzuschütteln. "So lange Hausbesitzer nicht
verstehen, warum sie dämmen oder eine neue Heizung und Fenster
einbauen sollten und sie nicht umfassend und objektiv über die
Vorteile der energetische Sanierung aufgeklärt werden, wird die von
Ministerin Hendricks ausgerufene Wärmewende nicht gelingen", erklärt
die Referentin für Energieeffizienz Barbara Metz.
Sie fordert die Bundesregierung auf, auch die anderen im
Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) vorgeschlagenen
Sofortmaßnahmen rasch zu beschließen, um die Effizienz im
Gebäudebereich voranzubringen. Der NAPE selbst sieht vor, die
bestehende Energieberatung zu optimieren, das
CO2-Gebäudesanierungsprogramm weiterzuentwickeln und ein nationales
Effizienzlabel für Heizungsaltanlagen einzuführen. Auf diese ersten
Schritte müssten dringend weitere, langfristige Maßnahmen wie die
rasche und ambitionierte Ãœberarbeitung der Energieeinsparverordnung
(EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) folgen.
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0160 90354509, E-Mail: mueller-kraenner(at)duh.de
Barbara Metz, Referentin für Energieeffizienz
Mobil: 0170 7686923, E-Mail: metz(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe