(ots) - Zoff mit dem Partner, Ärger im Büro oder Streit im
Straßenverkehr sind so unschön wie alltäglich. Doch wer hätte
gedacht, dass in Deutschland die Frauen pro Jahr mehr als doppelt so
lange streiten wie die Männer? Zu diesem Ergebnis kommt eine
repräsentative Befragung von 1.017 Personen ab 18 Jahren durch das
Forschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag der ADVOCARD
Rechtsschutzversicherung AG. Anja-Mareen Decker, Leiterin der
ADVOCARD-Rechtsabteilung, erläutert: "Wir wollten wissen, was die
Deutschen auf die Palme bringt und wie viel Zeit die Menschen
hierzulande eigentlich damit verbringen, sich zu streiten."
Das "schwache Geschlecht" zofft sich häufiger und länger
Jede Frau streitet in Deutschland im Schnitt sage und schreibe
1.092 Minuten oder 18,2 Stunden pro Jahr. Die Männer bringen es
dagegen auf gerade einmal 419 Minuten oder knapp 7 Stunden Zoff pro
Jahr. Decker: "Die Umfrage hat gezeigt: Frauen streiten im Schnitt
länger und häufiger. Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass sie
eine kontrovers geführte Diskussion eher als unangenehmen Streit
empfinden, während die Männer solche Wortgefechte häufig noch nicht
als Streitigkeit klassifizieren." Während bei Frauen besonders der
Umgangston die Musik macht und damit Streit auslöst, reagieren die
Männer vor allem allergisch auf nicht eingehaltene Zusagen - etwa auf
Unpünktlichkeit.
Geschlecht Mann Frau
Durchschnittliche Anzahl der Streits pro Jahr 33,8 54,1
Durchschnittliche Dauer der Streits in Minuten 12,4 20,2
Durchschnittliche Zeit der Streits im Jahr in Stunden 7,0 18,2
Durchschnittliche Zeit der Streits im Jahr in Minuten 419 1.092
Jüngere Menschen sind streitlustiger
Besonders streitlustig und ausdauernd sind die Jüngeren. Mit
zunehmendem Alter nimmt dies wieder ab. Die vielzitierte Altersmilde
scheint sich also mit der Zeit tatsächlich bei vielen einzustellen.
Im Alter werden die Deutschen offenbar souveräner und damit auch
friedlicher. Besonders die Deutschen ab 60 Jahren kommen ohne viele
Streitigkeiten durch den Alltag. Pro Woche streiten sie
durchschnittlich nur 0,35 Mal. Die 30- bis 39-Jährigen suchen im
selben Zeitraum hingegen 1,72 Mal die Konfrontation. "Diese
Altersgruppe ist in der Regel besonders viel Stress ausgesetzt.
Kleine Kinder zu Hause, hohe Leistungsanforderungen bei der Arbeit
und wenig Zeit für die eigenen Hobbys - das zehrt gewaltig an den
Nerven und macht reizbar", interpretiert die Leiterin der
ADVOCARD-Rechtsabteilung.
Alter Durchschnittliche Anzahl Durchschnittliche Dauer
der Streits pro Jahr der Streits in Minuten
18-29 Jahre 74,9 25,3
30-39 Jahre 89,4 10,3
40-49 Jahre 33,8 15,8
50-59 Jahre 34,8 11,6
60+ Jahre 18,2 14,2
Berufstätige suchen häufiger die Konfrontation
Mehr Stress, mehr Zoff - diese These wird durch ein weiteres
Umfrageergebnis bestätigt. So fliegen bei rund der Häfte der
Berufstätigen (48 Prozent) mindestens einmal in der Woche die Fetzen.
Unter den Befragten ohne Beruf sind es gerade einmal 37,7 Prozent.
Jeden Tag zanken sich doppelt so viele Berufstätige wie Menschen ohne
Job. Decker: "Dass sich Berufstätige so viel häufiger streiten,
zeigt: Der Berufsalltag mit viel Stress und vielen Reibungspunkten
ist ein Nährboden für Streitigkeiten und Konflikte."
Berufstätigkeit Durchschnittliche Anzahl Durchschnittliche Dauer
der Streits pro Jahr der Streits in Minuten
ja 50,4 15,2
nein 36,4 18,8
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