(ots) - Der erste Schritt des neuen Pflegestärkungsgesetzes
ist getan. Im Zentrum steht der individuelle Unterstützungsbedarf
jedes Einzelnen. Mit dem Gesetz sollen unter anderem die Leistungen
für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ausgeweitet werden. Was das
für die Betreuungs- und Entlastungsdienste und für die Ressourcen des
Hilfemixes bedeutet, diskutieren die Autoren des Schwerpunktthemas in
dieser Ausgabe.
Der Bedarf an niedrigschwelligen Entlastungsdiensten sei groß,
noch größer sei jedoch der Bedarf an Beratung, sagt Reinhard
Pohlmann, Fachdienstleiter für Senioren der Stadt Dortmund. Viele
Betroffene und ihre Angehörigen seien nur unzureichend über die
Angebote informiert. Das müsse sich mit dem neuen
Pflegestärkungsgesetz endlich ändern, mahnt Reinhard Pohlmann. Eine
Gesamtstrategie für die neuen Entlastungsdienste im ambulanten
Bereich fordert Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des Deutschen
Berufsverbands für Pflegeberufe. Fehle sie, blieben die
Entlastungsdienste nur Flickwerk.
Eine unzureichende Verknüpfung von professionellem und
zivilgesellschaftlichem Engagement beobachtet Alexander Künzel,
Sprecher des Netzwerks "Soziales neu gestalten" (SONG) und Kurator
des KDA. Das gelte nicht nur für die Pflege, sondern auch für die
Teilhabe älterer Menschen mit Unterstützungsbedarf. Flexibilisierung
und Vernetzung unserer Leistungssysteme müsse deshalb die
Zauberformel lauten, so Alexander Künzel.
Neue Wege geht auch das Modell "Gastfamilien für Menschen mit
Demenz". Es kann - und will - die herkömmlichen Formen der ambulanten
und stationären Pflege für Menschen mit Demenz nicht ersetzen. Und
nicht jeder der mehr als 1,4 Millionen Menschen mit Demenz in
Deutschland ist für das Leben in einer Gastfamilie geeignet oder
bereit dazu. Für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Demenz
sei das Gastfamilienmodell jedoch eine weitere Option für mehr
Lebensqualität, sagt Gerlinde Strunk-Richter, Demenzexpertin beim
Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). "Es ist wichtig, dass es eine
Wahlmöglichkeit gibt", betont die KDA-Expertin.
Wie eine mobile Demenzberatung vor Ort aussehen kann, verrät der
Praxistipp. Weitere Informationen zu Themen und Texte sind unter
www.kda.de/proalter.html zu finden.
Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen
Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren
Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch
seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und
Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer
Menschen zu verbessern.
ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet allen, die
sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens
beschäftigen, wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Ein
Abonnement kostet 30,90 Euro, ein Einzelheft 6,90 Euro.
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