(ots) - Städte-und Gemeindebund fordert gemeinsame
Anti-Terror-Offensive von Bund, Ländern und Kommunen
Landsberg: Erfahrungen aus dem Kampf gegen Rechtsextremismus
nutzen - "Dichtes Netz von Beratungsstellen aufbauen"
Osnabrück.- Der Deutsche Städte-und Gemeindebund hat eine
Offensive vorgeschlagen, um die Rekrutierung islamischer Terroristen
in Deutschland zu verhindern. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) erklärte Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg, vorbeugende Anti-Terror-Maßnahmen müssten neben
strafrechtlicher Verfolgung deutlich verstärkt werden. Er
befürwortete Informationsplattformen im Netz und Aussteigerprogramme
für gewaltbereite "Gotteskrieger", die nach Deutschland zurückkehren.
Diese Programme sollten Bund, Länder und Kommunen gemeinsam
entwickeln. Die umfassenden Erfahrungen aus dem Kampf gegen
Rechtsextremisten könnten dabei eine wichtige Hilfe sein, betonte
Landsberg.
Gerade weil islamistische Terrormilizen Nachwuchs aus Europa
weitgehend über soziale Netzwerke oder eigene Internetseiten
ansprechen, sei das Internet die richtige Plattform, um
gegenzusteuern. Nach dem Prinzip "Hinschauen statt wegducken" will
der kommunale Verband die Zivilgesellschaft für die Prävention gegen
Extremismus sensibilisieren und auf mögliche Radikalisierung junger
Menschen in ihrem Umfeld aufmerksam machen. Eltern, Freunde, Schulen,
Vereine, Arbeitgeber und örtliche Moscheen seien hier besonders
angesprochen, sagte Landsberg. "Es geht darum, zu erkennen und zu
handeln, wenn ein junger Mensch sich plötzlich verändert." Dazu müsse
ein dichtes Netz von Beratungsstellen aufgebaut werden. "Gleichzeitig
ist ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen ,
Sicherheitsbehörden sowie Religionsgemeinschaften zur Bekämpfung
ausländerfeindlicher Tendenzen unverzichtbar", betonte Landsberg.
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