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Camelot PHARMA Management Radar zu Outsourcing in der Pharma-Fertigung: Bis 2020 wird ein Drittel der Produktion aus Europa ausgelagert

ID: 1163299

(ots) -

- Umfrage unter mehr als 100 Führungskräften global tätiger
Pharmaunternehmen aus 16 Ländern und vier Kontinenten
- Trotz positiver Einschätzung des Geschäftsklimas und einer
steigenden Zahl von Produkten in der Pipeline plant die globale
Pharmaindustrie deutliche Kostensenkungen durch Contract
Manufacturing Outsourcing (CMO)
- Bis 2020 wird etwa ein Drittel aller europäischen Aktivitäten
zur Produktion, Rezeptur und Verpackung von API ausgelagert - ein
Drittel der befragten Unternehmen plant, mehr als die Hälfte ihrer
ausgelagerten europäischen Absatzmenge von Zulieferern außerhalb
Europas zu beziehen
- Outsourcing-Entscheidungen haben sich professionalisiert: Fast drei
Viertel der befragten Unternehmen haben Make-or-Buy-Entscheidungen
institutionalisiert und standardisiert
- CM-Outsourcing ist nicht für alle Bereiche vorteilhaft: Aufwand in
Produktion und Logistik sinkt deutlich, dafür steigt
Arbeitsbelastung für Verwaltungsbereiche wie Planung,
Rechtsabteilung oder Beschaffung

Trotz einer positiven Beurteilung des Geschäftsklimas in der
globalen Pharmabranche und einer steigenden Zahl von Produkten in der
Pipeline senken die globalen Pharmaunternehmen weiter ihre operativen
Kosten. Die Auslagerung an externe Auftragshersteller - so genannte
Contract Manufacturing Organizations (CMOs) - wird dabei immer
beliebter. Die Hauptargumente für solche Zulieferer liegen aus Sicht
der Unternehmen ganz überwiegend in der Kostensenkung. Das ist das
Ergebnis der aktuellen CAMELOT PHARMA Management Radar-Studie, einer
zweijährlichen Umfrage unter einem Experten-Panel aus mehr 100
Führungskräften global tätiger Pharmaunternehmen aus 16 Ländern und
vier Kontinenten. Alle befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass
die Zahl der ausgelagerten Aktivitäten 2020 deutlich höher sein wird




als heute. Ganz besonders gilt das für die forschenden Pharmafirmen,
die in allen Bereichen deutlich mehr Tätigkeiten auslagern wollen.
Nahezu ein Drittel aller Befragten plant, bis 2020 mehr als die
Hälfte des Absatzvolumens ihres Unternehmens von CMOs außerhalb
Europas zu beziehen. Fast drei Viertel der Unternehmen haben ihre
Outsourcing-Entscheidungen institutionalisiert und standardisiert.
Allerdings sehen sie Outsourcing nicht als Wundermittel für alle
Produkte und Lebenszyklusphasen an, genauso wie es auch nicht
generell alle Unternehmensbereiche entlastet: Während Outsourcing den
Arbeitsaufwand für Produktion und Logistik klar senkt, steigt die
Belastung in vielen Verwaltungsbereichen wie Planung, Rechtsabteilung
oder Beschaffung.

"Wir sehen einen klaren Trend, Outsourcing-Aktivitäten aus der
etablierten pharmazeutischen Welt heraus zu verlagern: Nahezu ein
Drittel der Befragten plant, bis 2020 mehr als die Hälfte des
ausgelagerten Absatzvolumens ihres Unternehmens von CMOs außerhalb
Europas zu beziehen", sagt Dr. Josef Packowski, Managing Partner der
Strategie- und Organisationsberatung CAMELOT Management Consultants.
"Trotz einer positiven Beurteilung des aktuellen Wirtschaftsklimas -
zwei Drittel der Umfrageteilnehmer erwartet eine steigende Zahl von
Produkten in ihrer Pipeline innerhalb der nächsten fünf Jahre - sucht
die globale Pharmaindustrie ständig nach Wegen zur Verbesserung ihrer
Kostenstruktur." Immer häufiger zählt dazu auch die Auslagerung an
Contract Manufacturing Organizations (CMOs). Diese Aktivitäten haben
überwiegend das Ziel, Kosten im operativen Geschäft zu senken,
Lieferengpässe zu vermeiden sowie den Unternehmen Zugang zu fremden
Technologien oder Produkten zu ermöglichen ohne Investitionen in
eigene Anlagen. Der Outsourcing-Trend gilt nicht nur für das globale
Geschäft der Unternehmen, sondern ganz speziell auch für ihre
Aktivitäten in Europa: In fünf von sieben Aktivitätsfeldern erwarten
Führungskräfte, dass der Anteil ihrer europäischen Aktivitäten (F&E,
Produktion, Rezeptur, Verpackung, Kalkulation, Planung und Marketing
von API), die von Vertragsherstellern (CMOs) bezogen werden, in fünf
Jahren deutlich höher sein wird als heute. Lediglich Pricing und
Marketing stellen eine Ausnahme von dieser Regel dar. "Die
wichtigsten Kriterien für CMO-Partner sind in den Augen der
Pharmaunternehmen die Kosten und die Qualität - dicht gefolgt von der
Lieferzuverlässigkeit", so Packowski.

Je "fester" ein Produkt, desto besser lässt sich die Produktion
auslagern

Bei der Frage, wie und von wem Outsourcing-Entscheidungen
getroffen werden, zeigt die Umfrage eine zunehmende
Professionalisierung: "Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen
haben inzwischen einen institutionalisierten und standardisierten
Prozess für Make-or-Buy-Entscheidungen etabliert", sagt Christoph
Lieth, Partner und Leiter des Beratungsbereichs Supply Chain
Management bei CAMELOT. "Da noch nicht alle Unternehmen über eine
eigene hauptverantwortliche CMO-Abteilung verfügen, ist die Auswahl
oft ein multifunktionaler, abteilungsübergreifender Prozess." Was die
für externe Auftragsfertigung geeigneten Produktarten angeht, lassen
sich die Umfrageergebnisse auf die Faustformel bringen: Je "fester"
ein Produkt, desto eher lässt sich seine Produktion auslagern.
Pillen, Pulver und Granulate sind relativ einfach herzustellen - und
damit auszulagern, biologische Arzneimittel oder Impfstoffe dagegen
stellen hohe Anforderungen werden seltener von außen eingekauft. Auch
neigen die befragten Unternehmen eher dazu, Produkte auszulagern, die
in ihrem Lebenszyklus schon weiter fortgeschritten sind und wegen des
nahenden Patentablaufs kaum noch hohe Profite versprechen.

Ebenso wie Outsourcing sich nicht gleichermaßen für alle Produkte
und Lebenszyklusphasen eignet, bringt es auch nicht allen
Unternehmensbereichen Vorteile: "Während Outsourcing eindeutig eine
Einsparung bei den Produktions- und Logistikkosten ermöglicht,
verursacht es bei vielen Verwaltungsbereichen wie Planung,
Rechtsabteilung oder Beschaffung sogar eher höheren Arbeitsaufwand",
sagt Lieth. Bei der Frage nach konkreten Kostenvorteilen durch CMO
nennen die Panel-Mitglieder am häufigsten (> 80 %) die Bereiche
Lohnkosten und gebundenes Anlagevermögen, während die Kosten in den
Bereichen Supplier Management und Beschaffung durch den höheren
Koordinierungsbedarf für externen Lieferanten steigen. Lieth:
"Outsourcing birgt das Risiko steigender Komplexität in der
Verwaltung - damit die Rechnung trotzdem aufgeht, muss das
letztendlich durch Kostensenkungen in anderen Bereichen wie
Produktion und Logistik überkompensiert werden."

Die Kurzversion der Studie können Sie kostenfrei herunterladen
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Datum: 22.01.2015 - 10:23 Uhr
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