(ots) - Fußballerisch ist der FC Bayern völlig zu Recht
die erste Instanz in diesem Land. Was Ethik und Moral anbelangt, darf
man am Verhalten der Bayern aber durchaus Einwände geltend machen.
Dieser Tage hatten die Münchner ihr Trainingslager im Emirat Katar
auf der arabischen Halbinsel aufgeschlagen. Einem Land, das gerade
dabei ist, sich als Ausrichter sportlicher Großevents einen Namen zu
machen, daneben aber den Menschenrechten nicht viel Beachtung
schenkt. Auf dem Rückweg legten Schweinsteiger und Co. dann auch noch
einen Stopp in Saudi-Arabien ein. Saudi-Arabien lässt Regimekritiker
gerne mal öffentlich auspeitschen, hält demokratische Strukturen für
lässlich und verbietet Frauen den Gang ins Stadion. Verweise auf die
tolle Infrastruktur müssen herhalten, damit die politischen
Unkorrektheiten vor Ort ignoriert werden können. Man kann das
Diplomatie nennen, es fallen einem aber auch Begriffe wie
Duckmäusertum und Skrupellosigkeit ein. Der FC Bayern hat durch
diesen - vom Werbepartner VW unterstützten - Trip viel Geld verdient.
Aber auch Kicker haben ein Recht auf Denken, man muss dazu kein
Menschenrechtler sein. Vielleicht wäre man beim rechtzeitigen
Hirneinschalten drauf gekommen, dass Erfolg und Luxus nicht alles
rechtfertigen. http://mehr.bz/bof6573
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