(ots) -
Kurz vor der Parlamentswahl in Griechenland am Sonntag hat die
Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit darauf hingewiesen, dass
sich die Lage von vielen Menschen in Griechenland auch 2014 eher
verschlechtert als verbessert hat. "Wir verzeichneten 2014 sogar
einen leichten Anstieg der Zahl der Eltern, die ihre Kinder in einem
der SOS-Kinderdörfer unterbringen wollen, weil sie finanziell nicht
mehr in der Lage sind, sich um sie zu kümmern", sagte der Leiter der
SOS-Kinderdörfer in Griechenland, George Protopapas.
Laut Protopapas melden sich jetzt vor allem die Familien, die im
dritten oder vierten Jahr der Arbeitslosigkeit weder ein noch aus
wissen. In Griechenland gibt es nur im ersten Jahr der
Arbeitslosigkeit eine geringe Unterstützung vom Staat, in den
folgenden Jahren sind die Menschen auf sich allein gestellt.
Die SOS-Kinderdörfer haben für diese Familien ihre Hilfe massiv
ausgedehnt. "Es darf nicht sein, dass Familien wegen Armut
auseinandergerissen werden", sagte Protopapas. "Daher unterstützen
wir die Familien, damit sie zusammenbleiben können." Kinder würden in
den SOS-Kinderdörfern nur dann aufgenommen, wenn neben Armut weitere
Probleme der Eltern wie Depression, Krankheit, Alkohol oder Drogen
hinzukämen.
Die offizielle Arbeitslosenquote in Griechenland liegt weiterhin
bei über 25 Prozent und wird Projektionen zufolge auch in den
kommenden Jahren nur geringfügig fallen. "Wir sind auf dem Weg zur
'Ein-Drittel-Gesellschaft'", sagte der SOS-Leiter. "Fast zwei Drittel
der Griechen sind wirtschaftlich und sozial abgehängt."
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail: louay.yassin(at)sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de