(ots) - Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung,
Staatssekretär Karl-Josef Laumann, hat heute in Berlin gemeinsam mit
dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur
für Arbeit (IAB) die Studie "Was man in den Pflegeberufen in
Deutschland verdient" vorgestellt. Thomas Greiner, Präsident des
Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), dazu heute in Berlin: "Die Studie
zeigt, dass Altenpflegefachkräfte heute bereits angemessen für diesen
nicht leichten Beruf bezahlt werden. Die Entlohnung liegt im
Bundes-durchschnitt bei brutto 2.528 Euro (West 2.638, Ost 2.023).
Das Einkommen ist vergleichbar mit dem von Erziehern in
Kindertagesstätten und mit anderen anspruchsvollen Berufsgruppen der
Sozialwirtschaft. Diese Erhebung verdeutlicht aber auch die starken
Unterschiede in der Wirtschaftskraft der einzelnen Regionen in
Deutschland. Das klare Süd-Nord-Gefälle drückt sich auch in der
Entlohnung von Pflegefach- und Hilfskräften aus, was in den
unterschiedlichen Höhen der Pflegesätze und der Personalschlüssel in
den einzelnen Bundesländern begründet liegt." Nicht nachvollziehbar
sei jedoch der Vergleich, der in der Studie zwischen den
Vergütungssystemen der Krankenhäuser und der stationären und
ambulanten Altenpflege gezogen wird. Eine Vollkasko-Versicherung, wie
die Krankenversicherung, mit einer Teilkasko-Versicherung, wie der
Pflegeversicherung zu vergleichen, helfe - bedingt durch die
verschiedenen Finanzierungsmodelle - nicht wirklich weiter. Daraus
ergebe sich auch die Unterschiedlichkeit in der Entlohnung von
Kranken- und Altenpflegern. "Bei allen Bemühungen durch Politik,
Gewerkschaften und Arbeitgebern, die Bezahlung in der Altenpflege
weiterzuentwickeln, dürfen alle Beteiligten nicht vergessen, dass
jede Kostensteigerung letztendlich für die Beitragszahler, die
Kommunen als Sozialhilfeträger, aber auch für die Pflegebedürftigen
und deren Angehörige selbst, finanzierbar bleiben muss. Alte
Menschen sollen sich auch weiterhin gute Pflege leisten können. Aus
diesem vernünftigen Grund hat sich Staatssekretär Laumann deshalb
auch klar gegen flächendeckende und allgemeinverbindliche
Tarifverträge in der Pflege ausgesprochen. Tarifpolitik muss dort
verhandelt werden, wo sie hingehört, vor Ort im Dialog zwischen
Gewerkschaften und Arbeitgebern", so Thomas Greiner.
Die größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im
Jahr 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der
Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen
Interessen von über dreißig der namhaftesten Unternehmensgruppen der
Pflegewirtschaft. Gemeinsam mit den über 8.500 Unternehmen im bpa
repräsentiert er rund 240.000 Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter. Der
Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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