(ots) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat erneut die Rechte
der Bankkunden gestärkt: diesmal bei der Frage der
Kontoführungsgebühren für Girokonten. Ein einheitlicher Preis
pauschal für alle Buchungsposten ist unrechtmäßig. Ob Extragebühren
für bare Ein- und Auszahlungen grundsätzlich legal sind, dazu
äußerten sich die Richter bei der Urteilsverkündung am Dienstag
nicht. Banken können also weiterhin zusätzlich zu einer Grundgebühr
jede einzelne Einzahlung, Abhebung oder Ãœberweisung extra berechnen.
Verbraucher sollten sich daher am besten für komplett kostenlose
Girokonten entscheiden, rät das gemeinnützige
Online-Verbrauchermagazin Finanztip.
Geklagt hatte der Verein Schutzgemeinschaft für Bankkunden gegen
die Vereinigten Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim. Grund war eine
Gebührenregelung, nach der jede Kontobewegung grundsätzlich 35 Cent
kostete - auch Fehlbuchungen. Eine Bank habe aber keinen Anspruch auf
ein Entgelt, wenn ein Zahlungsauftrag fehlerhaft ausgeführt wird,
heißt es vom BGH. Die Bank dürfe nicht den Aufwand zur Erfüllung
eigener Pflichten auf ihre Kunden abwälzen. "Der BGH setzt mit dem
Urteil ein Zeichen: Banken dürfen nicht einfach pauschal alle
Buchungskosten ihren Kunden aufdrücken. Verbraucherschützer und
Gerichte haben das im Auge", sagt Finanztip-Juristin Dr. Britta Beate
Schön. "Das Urteil ist ein wichtiger Schritt hin zu transparenten
Kontogebühren. Wir erwarten weitere Verfahren, denn auch Entgelte für
Gutschriften sind kritisch."
Kostenlose Girokonten mit fairen Konditionen
Mit den verschiedenen Gebühren kostet ein Girokonto schnell mehr
als 100 Euro im Jahr, zeigen Rechnungen von Finanztip. "Diese Kosten
müssen nicht sein. Es gibt gute Angebote, die komplett kostenlos
sind", sagt Geldanlage-Experte Dr. Manuel Kayl. Bei der Auswahl eines
Girokontos müsse man nicht nur auf die Jahres- und Extragebühren
achten, sondern auch auf die Dispozinsen und die Kosten der
Kreditkarte. "Für ein Girokonto empfehlen wir die Consorsbank, die
Deutsche Kreditbank (DKB) und die DAB Bank. Diese Angebote sind
kostenlos und sicher. Außerdem beinhalten sie eine gebührenfreie
Kreditkarte, mit der Geldabheben im In- und Ausland nichts kostet",
erklärt Kayl von Finanztip. Eventuelle Reserven sollten Sparer
allerdings nicht auf dem Girokonto lassen, sondern auf einem Tages-
oder Festgeldkonto mit höherer Verzinsung anlegen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
http://www.finanztip.de/girokonto-gebuehren/ und im Ratgeber zu
Girokonten: http://www.finanztip.de/girokonto/.
Ãœber Finanztip
Finanztip ist ein gemeinnütziges Online-Verbrauchermagazin. Die
Experten unterstützen Konsumenten dabei, ihre täglichen
Finanzentscheidungen richtig zu treffen, Fehler zu vermeiden und Geld
zu sparen. Kern des kostenlosen Angebots sind praktische Ratgeber und
der Finanztip-Newsletter, der wöchentlich per E-Mail verschickt wird.
Darin beleuchten Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen und sein Team
alle Themen, die für Verbraucher wichtig sind: von Geldanlage,
Versicherung und Kredit über Energie, Medien und Mobilität bis hin zu
Reise, Recht und Steuern. Die Redaktion recherchiert und analysiert
ausschließlich im Interesse des Verbrauchers und bietet praktische
Handlungsempfehlungen. Zudem können sich Leser in der Community von
Finanztip mit den Experten und anderen Verbrauchern austauschen.
Täglich neue Tipps auf Twitter, Google+ und Facebook.
Pressekontakt:
Finanztip Verbraucherinformation gemeinnützige GmbH
Hasenheide 54
10967 Berlin
Frederike Roser
Telefon: 030 / 80 933 15 80
presse(at)finanztip.de
http://www.finanztip.de/presse/