(ots) - Staatsanwaltschaft prüft: NS-Kriegsverbrechen im
Landkreis Leer?
Weitere Verfahren im Kreis Vechta und Amt Neuhaus eingestellt -
KZ-Wächter vor Gericht
Osnabrück.- Auch 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und dem
Ende des Zweiten Weltkrieges beschäftigen NS-Kriegsverbrechen noch
die Justiz in Niedersachsen: Die Staatsanwaltschaft Aurich geht
Hinweisen auf die Ermordung von Zwangsarbeitern im Landkreis Leer
nach, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) unter
Berufung auf eine Antwort der Landesregierung zu einer Anfrage der
Grünen. Tatort soll die Ortschaft Filsum in der Samtgemeinde Jümme
sein.
Weitere Details konnte die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der
Zeitung nicht nennen. Umfangreiches Aktenmaterial sei aus Archiven
angefordert worden und solle nun untersucht werden. Dies werde aber
wohl noch einige Zeit dauern, auch weil die Unterlagen überwiegend in
Sütterlin verfasst seien, sagte eine Behördensprecherin der NOZ.
Nach Auskunft der Landesregierung sei ein Verfahren in Mühlen,
Landkreis Vechta, wegen der mutmaßlichen Erschießung von
Kriegsgefangenen unterdessen eingestellt worden, "da ein hinreichend
konkreter Sachverhalt nicht ermittelt werden konnte".
Vor Gericht verantworten muss sich indes ab April der sogenannte
Buchhalter von Auschwitz. Nach Angaben des Ministeriums beginnt das
Verfahren gegen den 93-jährigen Angeklagten im April vor dem
Landgericht Lüneburg. Er sei wegen Beihilfe zum Mord in 300.000
Fällen angeklagt. Zwei weitere Verfahren gegen ehemalige KZ-Wächter
habe die Staatsanwaltschaft Hannover eingestellt, weil die
Beschuldigten nach amtsärztlicher Bescheinigung nicht
verhandlungsfähig seien. In einem vierten Fall starb der mutmaßliche
Kriegsverbrecher laut NOZ bereits im Oktober 2013 in einem Pflegeheim
in Osnabrück.
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