PresseKat - Risiko Cyber-Crime: Deutsche Manager bemängeln unzureichenden Schutz in China

Risiko Cyber-Crime: Deutsche Manager bemängeln unzureichenden Schutz in China

ID: 1166178

(ots) - ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China Q1
2015: 60 Prozent der deutschen Manager empfinden den Schutz vor
Cyber-Kriminalität in China als schlecht / 50 Prozent der Befragten
erwarten steigendes Volumen der deutschen Exporte nach China / 30
Prozent befürchten jedoch Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen
Lage in China

Lediglich jeder zehnte deutsche Manager in China fühlt sich durch
chinesische Gesetze und institutionelle Strukturen gut vor
Cyber-Übergriffen auf sein Unternehmen geschützt. Gut 60 Prozent der
Führungskräfte im Reich der Mitte empfinden den Schutz vor
Cyber-Kriminalität dagegen als "schlecht" oder sogar "sehr schlecht".
Dies ergab eine Sonderfrage des ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometers China
im ersten Quartal 2015. Mit dieser quartalsweisen Befragung deutscher
Unternehmer in China ermitteln PwC und das ZEW die Lage und
Entwicklung der chinesischen Realwirtschaft. "Wie konkret die
weltweite Gefahr von Cyber-Crime aktuell ist, belegt das Beispiel von
Sony Pictures", so Jens-Peter Otto, Partner und China-Experte bei
PwC. Das Unternehmen war kürzlich Opfer eines aufsehenerregenden
Cyber-Angriffs geworden.

60 Prozent der von Cyber-Crime Betroffenen befürchten weiteren
Angriff

Die Erfahrung einer Cyber-Attacke wirkt sich spürbar auf die
Einschätzung künftiger Risiken aus: Von denjenigen Managern, deren
Firmen in der Vergangenheit von Ãœbergriffen betroffen waren (rund
jeder vierte Befragte), halten über 60 Prozent die Wahrscheinlichkeit
eines erneuten Übergriffs in den kommenden zwölf Monaten für hoch.
Dieser Anteil ist mehr als drei Mal höher als der Vergleichswert bei
bislang nicht betroffenen Managern (knapp 20 Prozent). Die Qualität
staatlicher Maßnahmen zur Bekämpfung von Cyber-Übergriffen in China
wird von den Befragten auf ähnlich schlechtem Niveau gesehen wie in




Russland oder Indien und liegt weit unter dem von Industrienationen
wie Japan oder den USA.

Mehrheit der Befragten rechnet mit Zunahme der Handelsaktivitäten

Deutlich bessere Stimmung als beim Thema Cyber-Kriminalität
herrscht in Bezug auf die Wirtschaftsbeziehungen deutscher
Unternehmen mit China. Zum einen stieg der Anteil der Manager, die
von einer mindestens leichten Zunahme der Handelsaktivitäten
deutscher Firmen im kommenden Halbjahr ausgehen, im Vergleich zum
Vorquartal von 50 auf knapp 60 Prozent. Über die Hälfte der Manager
erwartet auf Sicht von sechs Monaten zudem ein steigendes Volumen der
deutschen Exporte nach China. Auch Deutschlands Rolle als Zielland
chinesischer Direktinvestitionen gewinnt an Bedeutung. Ein
gewichtiger Einflussfaktor ist dabei die fortschreitende
Liberalisierung des chinesischen Finanzsektors und damit auch des
Yuan-Wechselkurses. "Der Renminbi ist gegenüber Euro und US-Dollar
noch immer strukturell unterbewertet. Weitere schrittweise Freigaben
des Wechselkurses werden zu spürbaren Aufwertungen der chinesischen
Währung führen", kommentiert ZEW-Ökonom Oliver Lerbs die Entwicklung.
Aktuell halten mehr als 70 Prozent der Manager eine merklich
marktbasiertere Bildung des Renminbi-Kurses auf Sicht von höchstens
drei Jahren für möglich. Noch vor einem Jahr teilten diese Ansicht
gerade einmal 41 Prozent der Befragten.

Konjunkturentwicklung in China: Die Unsicherheit wächst

Zunehmende Unsicherheit herrscht darüber, welche Richtung die
chinesische Konjunktur im Jahr 2015 einschlagen wird: Die
Wahrscheinlichkeit, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage in den
nächsten zwölf Monaten deutlich verschlechtern wird, schätzen die
Manager im Durchschnitt auf immerhin knapp 30 Prozent. Eine spürbare
konjunkturelle Verbesserung halten die Befragten mit 25 Prozent für
etwas weniger wahrscheinlich.

"Die kürzlich veröffentlichten Wachstumszahlen für China waren
letztlich keine Ãœberraschung, haben aber sicherlich zu dieser
steigenden Unsicherheit beigetragen", analysiert PwC-Partner
Jens-Peter Otto. "Unternehmen sind gut beraten, sich auf weiter
abnehmende Wachstumsraten in China einzustellen. Ich gehe jedoch
davon aus, dass die chinesische Regierung dieser Entwicklung aktiv
entgegensteuern wird."

Die Umfrage für das ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China im 1.
Quartal 2015 wurde vom 5. bis zum 19. Januar 2015 durchgeführt. 52
Führungskräfte deutscher Unternehmen in China haben sich an der
Befragung beteiligt.



Pressekontakt:
Carmen van Musscher
PwC-Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 1518
E-Mail: carmen.van.musscher(at)de.pwc.com
www.pwc.de/china


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