(ots) - "Der Arbeitsmarkt knüpft an die gute Entwicklung
des letzten Jahres an. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar hat
vor allem jahreszeitliche Gründe.", sagte der Vorstandsvorsitzende
der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg
anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Januar: +268.000 auf 3.032.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -104.000 Arbeitslosenquote
gegenüber Vormonat: +0,6 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Dezember auf Januar um
268.000 auf 3.032.000 gestiegen. Eine Zunahme ist im Zuge der
Winterpause üblich, der Anstieg fiel aber dieses Jahr geringer aus
als in den letzten Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit
im Vergleich zum Vormonat deshalb um 9.000 gesunken. Gegenüber dem
Vorjahr waren 104.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die
Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger
Arbeitsunfähigkeit mitzählt, hat sich saisonbereinigt um 15.000
verringert. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Januar
2015 auf 3.862.000 Personen. Das waren 157.000 weniger als vor einem
Jahr. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Dezember 1,91 Millionen und die
Erwerbslosenquote lag bei 4,5 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Januar
1.043.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2014
ergibt sich ein Rückgang von 61.000. Insgesamt 1.030.000 Personen
erhielten im Januar 2015 Arbeitslosengeld; 18.000 weniger als vor
einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der
Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei
4.377.000. Gegenüber Januar 2014 war dies ein Rückgang von 19.000
Personen. 8,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im
erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. In der Grundsicherung für
Arbeitsuchende waren 1.989.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 43.000
weniger als vor einem Jahr. Ein Großteil der Arbeitslosengeld
II-Bezieher ist nicht arbeitslos. Das liegt daran, dass diese
Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige
pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
sind saisonbereinigt weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept)
im Dezember saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 22.000
gestiegen. Mit 42,87 Millionen Personen fällt sie im Vergleich zum
Vorjahr um 404.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit
von Oktober auf November saisonbereinigt um 45.000 zugenommen. Mit
30,69 Millionen Personen liegt die Beschäftigung gegenüber dem
Vorjahr um 539.000 im Plus.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiter
aufwärtsgerichtet. Im Januar waren 485.000 Arbeitsstellen bei der
Bundesagentur für Arbeit gemeldet, 60.000 mehr als vor einem Jahr.
Saisonbereinigt liegt die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 6.000
im Plus. Besonders gesucht sind zurzeit Arbeitskräfte in den
Berufsfeldern Verkauf, Verkehr und Logistik. Es folgen Berufe in der
Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik, der Metalltechnik, der
Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Gesundheitsberufe. Der
Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) - ein Indikator für
die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland - stieg im Januar
2015 um 2 Punkte auf 183 Punkte. Die Aufwärtstendenz der letzten
Monate setzt sich damit fort.
Ausbildungsmarkt - Ende der Nachvermittlung
Im Nachvermittlungszeitraum von Oktober 2014 bis Januar 2015 waren
insgesamt 71.000 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet,
die weiterhin erneut oder erstmalig eine Ausbildung zum sofortigen
Eintritt suchten. Bis Januar 2015 haben davon 42.000 junge Menschen
noch eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative gefunden. Die Zahl
der unversorgten Bewerber, die bereits zur Bilanz am 30.09.2014
unversorgt waren, konnte dabei um 9.000 reduziert werden.
Gleichzeitig gelang es auch vielen Betrieben, noch einige ihrer
offenen Ausbildungsstellen zu besetzen. Insgesamt waren im Januar
2015 - zum Ende der Nachvermittlung - noch 29.000 gemeldete Bewerber
unversorgt.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter
http://statistik.arbeitsagentur.de.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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