Wer beim Super Bowl wirbt, will etwas bewirken. Doch welche Spots lösen wirklich Kaufimpulse aus? Ratingagentur Advertising hat die Fernsehspots großer Autohersteller hinsichtlich ihrer Wirkung im Unterbewusstsein untersucht. Ergebnis: Die deutschen Nobelmarken BMW und Mercedes-Benz fahren am Ziel vorbei. Die Nase vorn hat Kia.
(firmenpresse) - Der Super Bowl ist das wichtigste Sport- und Fernsehereignis in den USA und weltweit. Rund 800 Millionen Zuschauer werden am Sonntag nicht nur das Football-Endspiel Seattle Seahawks vs. New England Patriots sehen, sondern auch die Werbungen, die in den Pausen gezeigt werden. Für einen 30-Sekunden-Spot zahlen Unternehmen die Rekordsumme von 4,5 Millionen US-Dollar. Ratingagentur Advertising hat sich die vier Auto-Spots genauer angeschaut und deren Wirkung auf das Unterbewusstsein analysiert.
Das Ergebnis: Kia macht das Rennen. Auf den zweiten Platz im Werberanking fährt der Lexus von Toyota, die beiden deutschen Vertreter im Teilnehmerfeld, BMW und Mercedes-Benz, landen abgeschlagen auf den Plätzen drei und vier.
Die vier Super-Bowl-Werbespots im Vergleich
KIA SDMI-Rating: 78
www.youtube.com/watch?v=rSqqCI0LNHs
LEXUSSDMI-Rating: 56
www.youtube.com/watch?v=XWlESI9cm78
BMW SDMI-Rating: -10
www.youtube.com/watch?v=BBXCW-l8oYw
Mercedes-BenzSDMI-Rating: -15
www.youtube.com/watch?v=oF--p4Dkv_Q
Die Werbespots wurden mit dem Subconscious Decision Marketing Index ©, (SDMI©) bewertet. Der SDMI misst die Wirkung von Werbemaßnahmen erstmals dort, wo die Kaufentscheidung fällt: im Unterbewusstsein des Kunden. Der Index bündelt die wichtigsten Ergebnisse aus 35 wissenschaftlichen Disziplinen wie beispielsweise Neurobiologie, Neuromarketing, Psychologie, Medizin und Verhaltensökonomie in einer Kennzahl und schafft so mehr Vergleichbarkeit und Transparenz. „Kunden treffen ihre Kaufentscheidungen in der Regel nicht bewusst – auch wenn sie es selbst glauben. Die moderne Gehirnforschung hat nachgewiesen, dass Kaufentscheidungen schon zirka sechs bis acht Sekunden unterbewusst feststehen und auch vorhergesagt werden können, bevor sie bewusst getroffen werden. Der SDMI spiegelt diese unbewusste Wirkkraft wider“, erläutert Elke Schwarz, Co-Geschäftsführerin von Ratingagentur Advertising.
Der Werbespot von KIA entspricht diesen Kriterien am besten. „Die Kombination aus Actionszenen und Humor, einem sympathischen Testimonial und einem romantischen Ende setzt in unserem emotionalen Gedächtnis einen starken positiven somatischen Marker. Solche Stempel im Unterbewusstsein strahlen dann auf die aktuellen und zukünftigen Entscheidungen, eben auch auf Kaufentscheidungen, aus“, sagt Schwarz.
LEXUS gelingt mit seinem Spot ein ähnlich starker emotionaler Effekt. Die kraftvollen Bilder und ein beeindruckender Sound wirken wild, modern und erotisch. Negativ schlägt allerdings die bedrohliche Tiefgaragenatmosphäre zu Buche. „Bei Actionszenen besteht immer die Gefahr, zu überziehen und im Unterbewusstsein Fluchtreflexe auszulösen“, resümiert Schwarz.
Ganz anders dagegen ist die Wirkung der beiden Spots der deutschen Nobelmarken BMW und Mercedes-Benz. BMW wirbt für den i3 mit Katie Couric und Bryant Gumbel und stellt deren Unwissenheit als Einleitung eines großen Wandels in den Vordergrund. Allerdings vergehen 25 Sekunden des Spots ohne Bezug zum Produkt. Ergebnis: Die negative Emotion aus der Unwissenheit der Testimonials überträgt sich auf die Marke.
Wenig gelungen ist auch der Versuch von Mercedes-Benz, den Amerikanern den neuen AMG GT mit einer Geschichte aus der Welt der Gebrüder Grimm vorzustellen. „Das rasante Wettrennen zwischen einem arroganten Hasen und einer schlauen Schildkröte verfehlt das Ziel, die Marke mit positiven Emotionen im Unterbewusstsein zu verknüpfen. Stattdessen überträgt sich der Widerwille gegen das überhebliche Verhalten des Hasen auf das Produkt. Die rasante Schlussszene, bei der der unterlegene Hase fast noch vom heranrasenden Auto überfahren wird, lässt beim Zuschauer den Adrenalinspiegel steigen und löst Fluchtreflexe aus. Ergebnis: ein negativer SDMI-Wert von -15 Punkten. „Wer die Erkenntnisse der modernen Gehirnforschung so sträflich missachtet, darf sich über den Misserfolg einer Kampagne nicht beschweren“, kommentiert Schwarz.
Ein SDMI-Rating reicht von -100 – sehr verkaufshemmend bis +100 – sehr verkaufsfördernd. Der SDMI© basiert auf fünf Indizes, die jeweils einen für das Unterbewusstsein maßgeblichen Beitrag zur Entscheidung abbilden: Emotion, (gehirngerechter) Nutzen, hormonelle Wirkung, Erinnerungswert und Impulsintensität. Gemessen wird mittels einer Kombination aus impliziten Assoziationstests (IAT), softwaregestützten Analysen und Experteneinschätzung.
Weitere Informationen: ratingagentur-advertising.de/de/presse.php
Ratingagentur Advertising ist ein unabhängiges Institut zur Messung, Analyse und Optimierung von Werbung. Es unterstützt Unternehmen dabei, ihre Werbemaßnahmen im Hinblick auf ihre unbewusste Wirksamkeit zu verbessern und einen signifikant höheren Return of Investment (RoI) mit ihren Marketing- und Werbebudgets zu erzielen. Zur Durchführung neurowissenschaftlicher Studien kooperiert Ratingagentur Advertising mit Prof. Bernd Weber (Universität Bonn, Center for Economics and Neuroscience) Das Unternehmen wurde 2013 von Elke Schwarz und James Miller gegründet und hat seinen Sitz in Bessenbach, Bayern.