(ots) - Atombombenfähige russische Langstreckenbomber
im Anflug auf die Nato, Truppenverstärkungen, neue Nuklearraketen,
dazu der Vorwurf, der "aggressive" Westen wolle militärisch die
Oberhand über Russland gewinnen. Moskau wähnt sich also in einem
neuen Kalten Krieg. Wer sich in den 50er und 60er Jahren darin
gefiel, stark und gefürchtet zu sein, der ist heute offenbar geneigt,
auf militärische Muskelspiele zu setzen, wenn er unter einem
dramatischen Verlust an wirtschaftlichem und politischem Einfluss
leidet. Doch die Situation lässt sich nicht vergleichen. Damals wagte
keine Seite, sich in den Herrschaftsbereich der anderen einzumischen.
Nun sind viele souveräne Staaten an die Stelle einer bipolaren Welt
getreten. Bei den Aufständen 1953 in der DDR und 1968 in Prag standen
den sowjetischen Panzern Demonstranten mit bloßen Fäusten gegenüber.
In der Ostukraine dagegen herrscht Krieg mit Infanterie und
Artillerie. Das macht jedes zusätzliche Säbelrasseln so gefährlich
und erschwert den Weg zu Waffenstillstand und Verständigung.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621