(ots) - Die Beziehungen zwischen der neuen griechischen
Regierung und der Geldgeber-Troika aus EU, IWF und EZB sind, milde
ausgedrückt, unterkühlt. Neueste Eskalation war die Ansage aus Athen,
man werde mit den Geldgeber-Kontrolleuren der Troika nicht mehr
zusammenarbeiten. Eine verwegene Situation, an der die Troika nicht
ganz unschuldig ist.
Anstatt die Hilfen an immer neue Sparmaßnahmen zu koppen, hätte
man besser die griechische Wirtschaft stärken sollen, um Griechenland
mittelfristig in die Lage zu versetzen, aus eigener Kraft wieder auf
die Beine zu kommen. Dass die Griechen nach Jahren des eisernen
Sparens nun auch Populisten aus dem linken und rechten Lager wählen,
die sich gegen das Spardiktat auflehnen, ist nicht überraschend.
Da der Austritt aus der Europäischen Union einem Staatsbankrott
gleichkäme, fordert Athen nun einen weiteren Schuldenerlass. Doch die
Zeit läuft gegen den griechischen Ministerpräsidenten. Im März laufen
die Hilfen für Griechenland aus, auch dann droht der Staatsbankrott.
Bis dahin hat Tsipras' Regierung Zeit zu pokern. Und genau das wird
sie auch tun.
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