(ots) - Mittlerweile stammt jede fünfte in Deutschland
verkaufte Schokolade aus nachhaltigem Anbau, vor einem Jahr war es
nur jede neunte. Die Veranstaltung der Multi-Stakeholder-Initiative
zum Thema Nachhaltigkeit im Kakaosektor auf der Internationalen
Süßwarenmesse (ISM) in Köln zeigte deutlich auf, dass sich der
Kakaosektor der Herausforderung, die nachhaltige Kakaoproduktion
voranzutreiben, aktiv stellt. Rund 80 Teilnehmer verfolgten am
Messesonntag die Diskussion über bisher erzielte Erfolge und
bestehende Herausforderungen.
"Für Kakaobauern und ihre Familien muss es möglich sein, von ihrem
Einkommen angemessen leben zu können. Die Herausforderungen sind
jedoch vielschichtig und nicht einfach zu meistern. Sie erfordern die
enge Zusammenarbeit zwischen allen wichtigen Akteuren im Kakaosektor,
sowohl in den Erzeugerländern wie auch hier in Deutschland" machte
Wolf Kropp-Büttner, Vorstandsvorsitzender des Forums Nachhaltiger
Kakao, deutlich. Vor diesem Hintergrund haben sich im Forum
Nachhaltiger Kakao über 60 Akteure aus Kakao- und
Schokoladenindustrie, Handel, Zivilgesellschaft und der
Bundesregierung zusammengetan, um gemeinsam die Lebenssituation der
Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern.
Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und
Landwirtschaft, eröffnete die Veranstaltung und stellte den
Multi-Stakeholder Ansatz des Forums positiv heraus: "Das Forum ist
der angemessene Weg des 21. Jahrhunderts". Er lobte diese
Leuchtturminitiative, sie sei "zur Nachahmung empfohlen". Der
Minister wiederholte das Angebot zur Zusammenarbeit mit den
kakaoproduzierenden Ländern, vor allem auch in Hinblick auf das
geplante Projekt PRO-PLANTEURS.
Allein auf Produktivität zu setzen, reicht nicht aus, so Herr Abi,
lokaler Mitarbeiter des Forums in der Côte d'Ivoire. Deshalb setzt
das Forum auf ganzheitliche Ansätze und innovative Lösungen, um die
Lebenssituation der Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern.
Gemeinsam mit der ivorischen und der deutschen Regierung beginnt das
Forum Anfang 2015 das Projekt PRO-PLANTEURS. Ziel ist es, 20.000
Kakaoproduzenten und ihre Organisationen in der Côte d'Ivoire zu
professionalisieren. Ihr Einkommen soll gesteigert und die
Ernährungs- und Lebenssituation insgesamt verbessert werden.
Langfristiges Ziel ist es, den gesamten Kakaosektor nachhaltig zu
gestalten. Um das zu erreichen, müssen insbesondere die Kakaobauern
als wichtigstes und gleichzeitig schwächstes Glied in der Kette
gefördert und die missbräuchliche Kinderarbeit beseitigt werden,
betonten alle Anwesenden. Vertreter von der International Cocoa
Initiative und dem Privatsektor diskutierten über bestehende und
alternative Ansätze, um die Nachhaltigkeitsbestrebungen des Sektors
weiter voranzutreiben. Zentral seien insbesondere eine gemeinsame
Strategie, der Wissens- und Erfahrungsaustausch, langfristige
Partnerschaften sowie politische Maßnahmen. Die Experten waren sich
einig: Aufgrund der Komplexität bedarf es zur Lösung all dieser
Herausforderungen viel Geduld und Entschlossenheit von allen
Akteuren.
Pressekontakt:
Infozentrum Schokolade (Mitglied im Forum Nachhaltiger Kakao)
www.kakaoforum.de