Weibliche Chefs der Investor Relations (IR) verdienen in deutschen Unternehmen bis zu 100.000 € weniger Grundgehalt als ihre männlichen Kollegen. Ihr Jahresgrundgehalt liegt damit rund 42 Prozent niedriger. Zugleich wird nicht einmal ein Drittel (28 Prozent) der obersten IR-Führungspositionen überhaupt von Frauen bekleidet. Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen „Investor Relations Vergütungsstudie 2015“ der Executive-Search- und Talent-Beratung Korn Ferry und dem IR Club, bei der 151 IR-Spezialisten und –Führungskräfte in Deutschland befragt worden sind.
(firmenpresse) - „Die Ebenen Referent, Manager und Director sind heute fast paritätisch mit Männern und Frauen besetzt“, sagt Andreas Jäger, Studienleiter und Partner von Korn Ferry. „Ganz anders als in manch anderen beruflichen Funktionen.“ Den Schritt zum Chef machen im Bereich Investor Relations dann aber nicht einmal ein Drittel der Frauen. Jäger sagt: „Und das, obwohl der Beruf einen extrem hohen kommunikativen Anteil hat. Ein Feld, in dem Frauen häufig ihre Stärken ausspielen können.“
Frauen steigen auf gleichem Gehalts-Niveau wie Männer als IR-Referentinnen ein, im Durchschnitt liegen sie in der Befragung sogar leicht über ihren männlichen Kollegen (Männer: Durchschnitts-Grundgehalt 61.000 €, Frauen: 65.000 €). Danach steigt das durchschnittliche Basis-Gehalt der Männer über die Stufen Manager (81.000 €) und Direktor (115.000 €) deutlich, das der Frauen signifikant weniger (Managerin: 72.000 €, Direktorin: 85.000 €). Besonders deutlich werden die Unterschiede bei der Betrachtung des maximal erreichbaren Jahresgrundgehalts im Mid-Cap-Segment: Als Manager beträgt dies für Männer 140.000 €, für Frauen dagegen nur 100.000 €. Als Direktor können Männer einen weiteren Schritt hin zu 160.000 € machen, bei Frauen stagniert das Spitzengehalt. Der größte Unterschied ist in der Leitungsfunktion festzustellen. Während männliche IR-Chefs bis zu 240.000 € Grundgehalt verdienen, sind es bei Frauen gerade einmal 140.000 €.
„Neben dem Geschlecht unterscheidet vor allem die Marktkapitalisierung des Arbeitgebers über die Höhe des Gehalts“, sagt Andreas Jäger. Während „Micro Caps“ und „Small Caps“ ihren IR-Chefs maximal nur 120.000 € beziehungsweise maximal 160.000 € Jahresgrundgehalt bezahlen, kann dieses bei „Mid Caps“ bereits auf über 240.000 € ansteigen. IR-Verantwortliche in großen Unternehmen verdienen damit bereits im Basisgehalt rund doppelt so viel wie ihre Kollegen in Kleinunternehmen. Auf den Spezialisten-Funktionen ist der Unterschied nicht so deutlich spürbar: Referenten, Manager und Direktoren von „Mid, Large und Mega Caps“ verdienen rund 30 Prozent mehr. „Dennoch bleiben auch kleine Unternehmen spannende Arbeitgeber für IR-Profis“, sagt Jäger. „Flache Hierarchien, kurze Dienstwege und größere Entscheidungsspielräume sind Motivationsfaktoren, die nicht unmittelbar monetär ausgedrückt werden können.“
Neben dem Grundgehalt haben 84 Prozent der Befragten zuletzt einen Bonus erhalten. Die Spannen des maximalen Bonus liegen zwischen sechs und zehn Prozent bezogen auf das Jahresgrundgehalt für Referenten, zwölf und 27 Prozent für Manager, 18 und 50 Prozent für Direktoren und 18 und 110 Prozent für IR-Chefs. Die Marktkapitalisierung determiniert auch hier die Höhe des maximal erreichbaren Bonus. Weitere Gehaltsbestandteile sind Firmenwagen (55 Prozent der Befragten), Altersvorsorgeunterstützung (55 Prozent), finanzielle Unterstützung für zertifizierende Weiterbildung (37 Prozent), Lebens- und Hinterbliebenenversicherungen (21 Prozent) sowie Mitgliedschaften zum Beispiel in Sport- oder Business-Clubs (11 Prozent).
Allerdings erhalten nicht einmal ein Viertel (23,5 Prozent) der Studienteilnehmer eine aktienbasierte Vergütung. Jäger sagt: „Unternehmen verschenken damit eindeutig Potenzial zur Motivation ihrer Spezialisten im Investor-Relations-Bereich. Gerade eine Berufsgruppe, die sich ausschließlich mit dem Kapitalmarktgeschehen beschäftigt, könnte hiermit deutlich stärker incentiviert werden.“
Die Studie ist im 4. Quartal 2014 durchgeführt worden. Neben spezifischen Gehaltsspannbreiten gibt sie zudem unter anderem Aufschluss über die berufliche Herkunft von IR-Spezialisten, ihren Qualifikationsgrad, Verantwortlichkeiten und Berichtswege und Karriereziele. Patrick Kiss, Head of Investor & Public Relations der Deutschen EuroShop AG und Gründer des IR Clubs, sagt: „Eine solch umfassend angelegte Untersuchung gibt es für die deutsche IR-Community zum ersten Mal. Sie kann sowohl Mitarbeitern als auch Führungskräften Orientierung bieten, wenn es um Karriereziele und Gehaltsgespräche geht. Korn Ferry und der IR Club wollen damit einen Beitrag zu Transparenz und Dialog im deutschen IR-Markt leisten.“
Interessenten an der Studie melden sich für die vollständigen Ergebnisse direkt bei Herrn Andreas Jäger, Client Partner und Leiter der deutschen Financial Officers Practice, Korn Ferry Deutschland: andreas.jaeger(at)kornferry.com
Ãœber Korn Ferry
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