Hannover Rück mit Ergebnissen zur 1.1.-Vertragserneuerung überwiegend zufrieden
(pressrelations) -
- Stabiles Portefeuille in der Schaden-Rückversicherung dank starker Marktpositionierung und des guten Ratings
- Ratenqualität unterstützt unsere Gewinnziele trotz Ratenabriebs
- Preissteigerungen in schadenbelasteten Programmen geringer als erwartet
- Aussichten für 2015 in der Schaden-Rückversicherung im Rahmen der Erwartung
Die Hannover Rück zeigt sich mit den Ergebnissen der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2015 angesichts des herausfordernden Umfelds weitgehend zufrieden, auch wenn die Ratenqualität des erneuerten Portefeuilles unter der des Vorjahres liegt. "Der Preisverfall war in vielen Märkten im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Gleichwohl konnten wir dank unseres guten Ratings und langjähriger Kundenbeziehungen recht gute Ergebnisse erzielen. Trotz unserer konsequenten selektiven Zeichnungspolitik haben wir unser Portefeuille stabil halten können", erklärte Ulrich Wallin, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. Als besonders beständig erwiesen sich in dieser Erneuerung das deutsche und US-amerikanische Geschäft.
Die Vertragserneuerungsrunde war insbesondere durch einen deutlichen Trend hin zu höheren Selbstbehalten bei den Kunden gekennzeichnet. Dies lag daran, dass marktverändernde Großschäden auch 2014 nicht eingetreten sind und sich somit die Kapitalausstattung der Erstversicherer noch einmal verbessert hat. Ein zusätzlicher Druck auf die Preise, insbesondere im Naturkatastrophengeschäft, entstand unverändert durch den Zufluss von Kapital aus alternativen Märkten (ILS). Dies führte in vielen Bereichen zu Ratenreduzierungen und teilweise zu Konditionsver-schlechterungen. In Programmen, die 2014 von Schäden belastet waren, konnten jedoch auch Ratenerhöhungen erzielt werden. Dies galt insbesondere für Deutschland. Wenig preissteigernd ausgewirkt haben sich dagegen die signifikanten Schäden in der Luftfahrtsparte.
Vom gesamten Vorjahresprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) in Höhe von 6.179 Mio. EUR standen zum 1. Januar 2015 knapp zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von insgesamt 3.988 Mio. EUR zur Erneuerung an. Hiervon wurden Verträge im Umfang von 3.617 Mio. EUR verlängert, Verträge in Höhe von 371 Mio. EUR hingegen gekündigt bzw. in veränderter Form erneuert. Inklusive der Zuwächse von 350 Mio. EUR aus neuen Verträgen sowie in geringerem Umfang aus veränderten Preisen und Anteilen ergibt sich damit ein erneuertes Prämienvolumen von 4.023 Mio. EUR; dies entspricht einem Wachstum von 1 % bei unveränderten Wechselkursen.
Zielmärkte
Für das Nordamerikageschäft verlief die Vertragserneuerung zufriedenstellend: Das Sachgeschäft zeigte sich überwiegend stabil, aber mit teils verschlechterten Provisionen. Während im Allgemeinen Haftpflichtbereich ein stärkerer Ratendruck wahrnehmbar war, zeigten sich die Berufshaftpflichtsparten fester. In Kanada waren infolge der Schäden aus den Jahren 2013 und 2014 leichte Ratenerhöhungen zu verzeichnen. Insgesamt ist das Ratenniveau in den USA weiterhin risikoadäquat, sodass auch durch gezielte Neuakquise das Prämienvolumen in Nordamerika um insgesamt 5 % ausgebaut werden konnte.
In Deutschland, größter Einzelmarkt innerhalb des Segments Kontinentaleuropa, konnte die Hannover Rück über ihre Tochtergesellschaft E+S Rück ihre exzellente Position weiter ausbauen. Für nicht-proportionale Kraftfahrt-Kaskodeckungen konnten aufgrund von Schäden aus Sturm- und Hagelereignissen der Vorjahre abermals Preissteigerungen erzielt werden. Sowohl hier als auch bei der Verbundenen Wohngebäudeversicherung ist die Ratenqualität verbessert. Nachholbedarf besteht weiterhin im nicht-proportionalen Kraftfahrt-Haftpflichtgeschäft. Unverändert angespannt zeigte sich auch die Situation in der industriellen Feuerversicherung, sodass die Gesellschaft dieses Geschäft nur sehr selektiv zeichnete. Das gesamte Portefeuille im Heimatmarkt schloss angesichts neuer Kundenbeziehungen mit einem leichten Prämienplus.
In Frankreich konnte sich die Hannover Rück aufgrund von stärkeren Selektionskriterien der Einkäufer für Rückversicherungsschutz gut positionieren. Die Märkte Osteuropas sind angesichts ihres Wachstumspotenzials hochkompetitiv, sodass in einigen Ländern die Raten deutlich unter Druck gerieten.
Spezialgeschäft
In der Transportrückversicherung konnte ein verschlechterter Schadenverlauf aus den Havarien der "Costa Concordia" und "Rena" einen größeren Preisverfall aufhalten. Bei der Rückversicherung von Meerestechnikrisiken gingen die Raten erwartungsgemäß zurück. Insgesamt reduzierte sich das erneuerte Prämienvolumen marginal.
Die signifikanten Großschäden des Jahres 2014 in der Luftfahrtsparte wirkten nur eingeschränkt positiv auf die Ratenentwicklung. Aufgrund der unverändert hohen Verfügbarkeit von Versicherungskapazitäten blieben Ratenerhöhungen begrenzt. Auch eine deutliche Verhärtung des Markts für Kriegsdeckungen stellte sich nicht ein. Das Prämienvolumen für die gesamte Luftfahrtsparte ging um 8 % zurück.
Zufrieden ist die Hannover Rück mit den Ergebnissen in der Kredit- und Kautionsrückversicherung. Hier standen etwa drei Viertel des Portefeuilles zur Erneuerung an. Die Hannover Rück konnte ihren Marktanteil halten. Aufgrund von gestiegenen Selbstbehalten der Zedenten reduzierte sich jedoch das Prämienvolumen.
Globale Rückversicherung
Für ihr Segment der Globalen Rückversicherung bot sich der Hannover Rück ein gemischtes Bild: Zufrieden ist die Hannover Rück mit ihrer Vertragserneuerung für das Geschäft in Lateinamerika; die Haupterneuerungsrunde findet jedoch erst zum 1. Juli 2015 statt. Trotz insgesamt weicher Marktbedingungen und umkämpfter Platzierungen konnte das Unternehmen seine Marktposition in der Region halten und risikoadäquate Preise erzielen. Insbesondere in Brasilien wurden bestehende Kundenverbindungen und das Prämienvolumen ausgebaut, sodass leichte Rückgänge in anderen Ländern kompensiert werden konnten.
Das Wachstumspotenzial für landwirtschaftliche Deckungen, vor allem in den Schwellenländern, ist weiterhin hoch. Die Gesellschaft konnte sowohl dort als auch in den USA aufgrund ihrer guten Marktkenntnisse dieses Geschäft ausbauen.
Im Naturkatastrophengeschäft zeigte sich ein heterogenes Bild: Während es im US-Sach-Katastrophengeschäft aufgrund des Ausbleibens marktverändernder Großschäden erwartungsgemäß zu Ratenrückgängen kam, waren in anderen Regionen dagegen Preissteigerungen zu erzielen. Insbesondere in Deutschland waren Verbesserungen in schadenbetroffenen Programmen von 5 % bis 10 % möglich. Das Prämienvolumen erhöhte sich für die Gesellschaft insgesamt um 8 %.
Ausblick 2015
Trotz der insgesamt weicheren Marktbedingungen in der Schaden-Rückversicherung geht die Hannover Rück von einem versicherungstechnischen Ergebnis aus, das im Bereich von 2014 bleiben sollte, sofern die Großschäden innerhalb der Erwartungen liegen. Angesichts ihrer sehr guten Positionierung im Rückversicherungsmarkt und ihrer hohen Qualität der Schadenreserven sollte die Gesellschaft, abhängig von der Großschadenlast in der Schaden-Rückversicherung, auch 2015 gute versicherungstechnische Ergebnisse erzielen können, obwohl sich die Ratenqualität im Rückversicherungsmarkt deutlich verschlechtert hat. Aufgrund der erwarteten Steigerung der Gewinne aus der Personen-Rückversicherung und eines erwarteten stabilen absoluten Ertrags aus den selbstverwalteten Kapitalanlagen ist die Hannover Rück zuversichtlich, die avisierten Gewinnziele zu erreichen.
Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet die Hannover Rück währungskursbereinigt mit einer stabilen bis leicht steigenden Bruttoprämie. Die Kapitalanlagerendite wird bei 3,0 % und der Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 875 Mio. EUR erwartet. Alle Aussagen stehen wie üblich unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 690 Mio. EUR sowie keiner unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.
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