(ots) - Wie immer ein Kompromiss im Detail auch aussehen
mag, er wird für Petro Poroschenko schmerzhafter sein als für
Wladimir Putin. Der ukrainische Präsident steht unter größerem Druck.
Im gesamten Land mehren sich Anschläge und in den Kiewer Ministerien
werden immer wieder Verräter enttarnt. Kiew braucht Ruhe im Osten.
Dass der Donbass unter diesen Umständen in naher Zukunft wieder zu
einem ganz normalen Bestandteil der Ukraine werden könnte, ist im
Augenblick kaum vorstellbar.
Ein Dilemma ist es auch für den Westen. Denn natürlich führt das
zu der Frage, ob man Wladimir Putin, der massiv die Regeln der
internationalen Gemeinschaft gebrochen hat, letztlich das Gefühl des
Sieges überlassen kann. Die Antwort sollte Nein lauten. Wenn aber die
Alternative darin besteht, einen Krieg zu riskieren, der weit über
das hinausgeht, was seit nahezu einem Jahr in einem räumlich eng
umrissenen Gebiet in der Gegend um die Städte Donezk und Lugansk
geschieht und bei dem russische Soldaten auf Nato-Soldaten schießen,
dann ist das Nein vielleicht doch die falsche Antwort.
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