(ots) - Im Frühling 1499 überquert der junge Spanier
Alonso de Ojeda mit drei Karavellen den Atlantik. Anders als
Christoph Kolumbus, der wenige Jahre zuvor die Küste Südamerikas
gesichtet, aber nicht betreten hat, will der ehrgeizige Ojeda die
unbekannte Welt genauer erkunden - vor allem jedoch: Beute machen.
Und so beginnt die blutige Eroberung eines ganzen Kontinents. Denn
binnen weniger Jahrzehnte unterwerfen Konquistadoren wie Ojeda im
Namen europäischer Herrscher fast alle einheimischen Völker, zwingen
die Ureinwohner zwischen Karibik und Feuerland bald millionenfach zur
Sklavenarbeit auf Plantagen, in Gold- und Silberminen. Von ihren
prächtigen neuen Kolonialmetropolen aus organisieren sie fortan die
Ausbeutung des Kontinents und den Handel mit der Alten Welt.
Die aktuelle Ausgabe von GEO EPOCHE zeichnet ein halbes
Jahrtausend südamerikanischer Entwicklung nach: von der Conquista bis
zum Ende des 20. Jahrhunderts. Eine Geschichte von Unterdrückung und
Befreiung, Armut und Dekadenz, leidenschaftlicher Hoffnung und großem
Schmerz. Denn auch als sich die Nachfahren der europäischen
Einwanderer zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Unabhängigkeit vom
spanischen Mutterland erstreiten, halten Gewalt und Ungerechtigkeit
an. Der südamerikanische Freiheitskampf ist eine Revolution der
weißen Eliten. Für die Indios und die aus Afrika importierten Sklaven
bleiben Wohlstand und politischer Einfluss weiterhin unerreichbar.
In den neu entstehenden Staaten sind die zivilen Regierungen
zumeist schwach, die Militärs dagegen stark. Und als im 20.
Jahrhundert sozialistische Ideen in den südamerikanischen
Gesellschaften immer populärer werden, putschen sich aus Sorge vor
kommunistischen Revolten vielerorts die Generäle an die Macht,
herrschen mit Folter und tausendfachem Mord. Linke Guerilleros, oft
nicht weniger brutal, nähren Utopien und begehren gegen die Regimes
auf. Erst zum Ende des Jahrhunderts kehren Südamerikas Länder zur
Demokratie zurück. Heute ist der Kontinent - bei allen Problemen - so
friedlich und ökonomisch stabil wie noch nie seit der Conquista. Zum
ersten Mal seit dem Überfall der Europäer scheint sich der Erdteil
nachhaltig zu beruhigen.
Einer Teilauflage liegt eine DVD mit zwei zusammen gut
100-minütigen Dokumentationen bei: In rekonstruierten Spielszenen und
mit Experteninterviews zeichnen die Filme die Eroberungszüge der
beiden wichtigsten Konquistadoren nach. Die erste Produktion
beschäftigt sich mit dem Sieg von Hernán Cortés über die Azteken, die
zweite schildert, wie Francisco Pizarro mit nur 170 Mann das Reich
der Inka unterwarf.
GEO EPOCHE "Südamerika" hat 182 Seiten, kostet 10 Euro, mit DVD
("Konquistadoren") 17,50 Euro und als eMagazine 9,99 Euro.
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