(ots) -
Gesund am Arbeitsplatz durch die Heizperiode kommen
Während der Philosoph Platon in seinem berühmten Höhlengleichnis
den Schattenwurf des Feuers als Sinnbild für die vermeintliche
Erkenntnis des Menschen skizzierte, so diente der inzwischen
ausrangierte Show-Dampfer "Wetten, dass...?" über drei Jahrzehnte als
sprichwörtliches Lagerfeuer, an dem sich die deutsche Fernsehnation
samstagabendlich wärmen durfte. Woran erwärmt sich aber die
millionenfache Schar der Beschäftigten an einem durchschnittlichen
Werktag im Büro und welche Erkenntnis bringt ihm das Wissen über ein
im wahrsten Sinnes des Wortes "gutes Arbeitsklima"? Hier gibt die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wichtige
Tipps.
Ob behaglich warm oder leicht unterkühlt: die einzig richtige
Wohlfühltemperatur gibt es jedenfalls nicht. "Behaglichkeit ist eine
individuelle Empfindung", erläutert Dr. Kersten Bux von der
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. "Verschiedene
Personen können die gleiche Temperatur als angenehm, zu warm oder zu
kalt empfinden. Deshalb ist während der Heizperiode im Büro eine
Temperatur zwischen 20 und 24 Grad empfehlenswert", ergänzt der
Experte für Raumklima und weist auf die Arbeitsstättenregeln hin, die
eine Mindesttemperatur von 20 Grad für leichte Tätigkeiten im Sitzen
vorschreibt. Wärmer als 26 Grad sollte es aber auch nicht werden,
denn "mit steigender Temperatur fühlen sich die Menschen weniger
erholt und ihre Anstrengungsbereitschaft geht zurück", erklärt Dr.
Bux.
Das Risiko eines Streits um die richtige Temperatur im gemeinsam
genutzten Büro liegt bei 1:20. "Untersuchungen haben gezeigt, dass
etwa fünf Prozent der Befragten unzufrieden in Bezug auf die
Behaglichkeit sind, obwohl die Raumtemperatur optimal eingestellt
wurde", berichtet Dr. Bux. Bevor jedoch der Kampf ums Thermostat
einsetzt, kann auch passende Bekleidung für die eigene
Wohlfühltemperatur sorgen. Im Winter bewährt sich dabei die
Zwiebeltechnik, bei der mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander
getragen werden. Die Luft zwischen den Kleidungsstücken isoliert
zusätzlich. Und wenn es zu warm wird, kann die oberste "Schicht"
einfach abgelegt werden.
Angst vor hereinbrechender Kälte darf aber nicht das Lüften
einschränken. Für normale Büroräume reicht dreiminütiges Stoßlüften
pro Stunde. Während dieser Zeit wird zwar die Luft ausgetauscht, die
Wände kühlen jedoch nicht aus. Zugluft sollte dabei vermieden werden.
Angesichts hoher Energiepreise schont dieses Vorgehen nicht nur die
Gesundheit, sondern auch den Geldbeutel. "Am besten verlegt man das
Stoßlüften in kleine Pausen", regt Dr. Bux an.
Kalte Luft ist trockene Luft. Deshalb benötigt die Haut im Winter
besondere Pflege. Fettreiche Cremes für Hände und Gesicht beugen der
Austrocknung vor und verhindern so quälendes Brennen und Jucken der
Hautpartien. Ebenso sollte ausreichend getrunken werden. Hier reicht
jedoch die normale Flüssigkeitsmenge von etwa zwei Litern pro Tag.
Neueste Erkenntnisse gehen hingegen davon aus, dass diese Menge von
Mensch zu Mensch variieren kann. Einzig das subjektive Durstgefühl
sei maßgeblich, solange dieses nicht durch Alter oder Krankheit
gestört sei.
"Eigentlich ist es einfach, im Büro gesund durch die Heizperiode
zu kommen. Manchmal ist jedoch etwas Rücksicht nötig, damit das Klima
im Büro stimmt", schließt Dr. Bux augenzwinkernd ab.
Mehr Informationen enthält die Broschüre "Gesundes Klima und
Wohlbefinden am Arbeitsplatz", die es unter www.baua.de/publikationen
im Internetangebot der BAuA gibt.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt. Sie ermöglichen Unternehmen wie auch der gesamten
Volkswirtschaft einen Vorsprung im globalen Wettbewerb. Die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und
entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit,
fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und
erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der
Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist
eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Rund 700 Beschäftigte
arbeiten am Hauptsitz in Dortmund und den Standorten Berlin, Dresden
sowie in der Außenstelle Chemnitz.
Pressekontakt:
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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
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