(ots) - Literaturnobelpreisträger Günter Grass glaubt
nicht daran, dass das Friedensabkommen von Minsk dauerhaft hält. "Ich
glaube nicht, dass es zu einem Frieden führen wird, weil ich den
Eindruck habe, dass weder die Ukraine noch Russland die vollständige
Kontrolle über die eingesetzten Truppen hat", sagte Grass der in
Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Montagausgabe). Grass
befürchtet zugleich, dass die Welt von einer neuen Art von Krieg
überzogen wird. "In letzter Zeit hört man immer wieder Warnungen vor
einem dritten Weltkrieg. Ich frage mich manchmal, ob er nicht schon
längst begonnen hat, auf eine ganz andere Art, als wir es vom Ersten
und Zweiten Weltkrieg her kennen", so Grass. Es seien neue
Kampfformen entwickelt worden. Allein über das Internet könnten heute
Systeme blockiert und Wirtschaftskriege geführt werden. "Das läuft
parallel zu den klassischen kriegerischen Konflikten ab, die wir in
der Ukraine, in Syrien und anderswo erleben", so Grass. Es sei "eine
unüberschaubare Lage entstanden, die mich sehr sorgenvoll stimmt".
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