(ots) - Zum Auftakt der Einkommensrunde für die
Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder hat der dbb
Verhandlungsführer Willi Russ die Tarifgemeinschaft deutscher Länder
(TdL) aufgefordert, umgehend ein verhandelbares Angebot auf den Tisch
zu legen. "Wir haben keine Zeit zu verlieren und sollten unverzüglich
an die Arbeit gehen", sagte der Zweite Vorsitzende und Fachvorstand
Tarifpolitik des dbb.
"Die Kolleginnen und Kollegen erwarten zu Recht, dass ihre gute
Arbeit auch angemessen bezahlt wird." 5,5 Prozent mehr seien die
Richtschnur. "Nach dem Abschluss für Bund und Kommunen vom
vergangenen Jahr haben die Länderbeschäftigten Nachholbedarf. Die
jetzt durchschnittlich 3,9 Prozent weniger Entgelt sind für sie
natürlich nicht hinnehmbar." Vor allem für untere Einkommensgruppen
würde auch die geforderte Mindestanhebung von 175 Euro eine deutliche
Verbesserung bedeuten. "Die Steuerquellen sprudeln und sprudeln. Die
Länder können das also schultern", zeigte sich Russ überzeugt. Gute
Bezahlung sei schließlich auch ein Argument, um dringend benötigte
Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst zu interessieren.
Der dbb Verhandlungsführer verwies zudem auf den engen Zeitplan:
"Mit nur drei vereinbarten Verhandlungsrunden und ohne
Schlichtungsvereinbarung sollte bis Mitte März der Durchbruch
geschafft sein. Sonst drohen ein Scheitern und Arbeitskampf." Russ
warnte die Arbeitgeberseite, die Entschlossenheit der Kolleginnen und
Kollegen im Landesdienst zu unterschätzen. "Krankenschwestern,
Straßenwärter, Lehrerinnen - sie alle werden nicht zögern, konsequent
für ihre Interessen einzutreten."
Für den dbb, so Russ, sei auch die zeit- und inhaltsgleiche
Ãœbertragung des Tarifabschlusses auf die Landesbeamten, wie von
Bayern und Hamburg bereits zugesagt, "ein Muss".
Hintergrund
Von den Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst der Länder (TV-L) sind insgesamt 2,9 Millionen Beschäftigte
betroffen: 800.000 Arbeitnehmer der Länder (ohne Hessen, das nicht
Mitglied der TdL ist), für die der TV-L direkte Auswirkungen hat,
sowie 2,2 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger in Ländern und
Kommunen (ohne Hessen), auf die der Tarifabschluss übertragen werden
soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen
Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die nächsten
Verhandlungsrunden sind für 26./27. Februar und 16./17. März 2015 in
Potsdam vorgesehen.
Weitere Informationen zur Einkommensrunde gibt es online:
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Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
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