(ots) - Die digitale Transformation stellt Deutschlands
Mittelständler vor große Herausforderungen - und stellt bestehende
Unternehmensprozesse gründlich auf den Kopf. So erwarten 82 Prozent
der befragten Topmanager, dass sich die interne Kommunikation
deutlich beschleunigen wird. Vier von fünf sind überzeugt, dass der
Wissenstransfer eine Schlüsselrolle spielen wird. Drei Viertel halten
außerdem ein Zusammenrücken der IT mit anderen Abteilungen für
notwendig. Doch die wenigsten Unternehmen haben auf diese
Herausforderungen bereits reagiert - stattdessen wird an Hierarchien
und alten Strukturen festgehalten. Dies sind Ergebnisse der Studie
"Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf die Führung im
Mittelstand" der Personalberatung InterSearch Executive Consultants,
für die 400 Topmanager aus mittelständischen Unternehmen ab 100
Mitarbeitern befragt wurden.
Die digitale Transformation hat aus Sicht der deutschen
Mittelstandsmanager großen Einfluss auf die internen
Unternehmensprozesse. Als größte Herausforderungen werden eine
schnellere interne Kommunikation und Wissenstransfer genannt (jeweils
etwa 80 Prozent). Dahinter folgt die stärkere Zusammenarbeit der
IT-Abteilung mit anderen Unternehmensbereichen (73 Prozent). Zwei
Drittel der Manager sehen außerdem eine Veränderung in
Entscheidungsprozessen: Diese werden deutlich häufiger "data-driven",
also datenbasiert sein. 62 Prozent sind der Ansicht, dass komplett
neue Jobprofile im Unternehmen entstehen. Die Mehrheit geht außerdem
davon aus, dass das Arbeiten im Sinne von "anywhere - anytime"
flexibler wird (57 Prozent). Bestehende Hierarchien werden sich
dagegen nicht ändern, prognostiziert mit 55 Prozent die Mehrheit der
Manager. Keine Ãœberraschung ist es daher, dass die Unternehmen bisher
wenig tun, um die Strukturen aufzubrechen. Ausnahmen sind der
Finanzsektor und die Gesundheitswirtschaft - hier haben zwei von
fünf Firmen erste Personalentwicklungsmaßnahmen in diese Richtung
ergriffen.
"Das eine wird es ohne das andere nicht geben. Die Unternehmen
können nicht erwarten, dass die Arbeitskultur dynamischer wird - die
Hierarchien aber so bleiben wie sie sind", sagt Julia Böge, Client
Partner der Personalberatung InterSearch Executive Consultants. Das
bedeutete keinesfalls, dass die Mittelständler jetzt eine
Start-Up-Mentalität einführen sollen, bei der zum Beispiel alle
Mitarbeiter den Chef duzen dürfen. "Es geht es darum, eine Brücke zu
schlagen und die Vorteile aus bewährten und neuen Modellen zu
vereinen. Der Firmenchef kann seine Autorität behalten - doch das
Unternehmen muss Führungskräfte unterstützen, über Strukturen hinweg
zu agieren, ihre Mitarbeiter in Entscheidungen zu involvieren und
themenbezogen in Projektorganisationen zu arbeiten. Sonst werden es
die Firmen schwer haben, Fach- und Führungskräfte zu finden, die die
Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern", so Böge.
Digitaler Wandel im Unternehmensalltag vielfach noch nicht
angekommen
Nicht nur beim Thema Führungsstrukturen halten sich die
Mittelständler mit Veränderungen zurück - auch die identifizierten
Top-Herausforderungen für die internen Prozesse werden nicht
konsequent angegangen. So ist in weniger als einem Viertel der Firmen
die Organisationsstruktur bereits so gestaltet, dass Abteilungen wie
Produktion oder Marketing eng vernetzt mit der IT zusammenarbeiten
können. Bei den Finanzdienstleistern ist der Anteil mit einem Drittel
überdurchschnittlich hoch - im produzierenden Gewerbe besonders
niedrig (19 Prozent). Aktives Knowledge-Management mithilfe einer
IT-gestützten Wissensdatenbank betreiben gerade einmal 17 Prozent.
Hier liegen ITK- und Finanzbranche mit jeweils etwa 25 Prozent vorn,
Schlusslicht ist auch hier das Produzierende Gewerbe. Ebenfalls erst
17 Prozent fördern branchenübergreifend eine schnelle interne
Kommunikation mit Social Media Tools wie etwa Yammer. Hier ist der
Handel mit 31 Prozent Branchen-Vorreiter, im Anlagen- und
Maschinenbau spielen solche Anwendungen fast gar keine Rolle (3
Prozent).
"Gerade die Industrie, in der es auf Innovationen und
Schnelligkeit ankommt, hat beim Thema digitale Transformation den
größten Handlungsbedarf. Wird hier nicht umgehend ein kultureller
Wandel eingeleitet, muss das Projekt Industrie 4.0 im deutschen
Mittelstand scheitern", sagt Julia Böge von InterSearch Executive
Consultants. "Die Unternehmen brauchen in ihren Schlüsselpositionen
dringend Manager, die sich nicht scheuen, alte Strukturen
aufzubrechen."
Hintergrundinformation
Ende 2014 führte die Personalberatung InterSearch Executive
Consultants eine Befragung zum Thema "Digitale Transformation und
ihre Auswirkung auf die Führung im Mittelstand" durch. 400 Topmanager
aus Unternehmen ab 100 Mitarbeitern wurden für die Studie online
befragt. Durchführendes Marktforschungsinstitut: respondi AG. Auf
Anfrage erhalten Sie Infografiken mit den detaillierten
Umfrageergebnissen.
Ãœber InterSearch Executive Consultants
InterSearch Executive Consultants sind spezialisiert auf die
Rekrutierung von Führungskräften und systematische Analysen des
Führungskräftepotenzials (Management Audit) insbesondere
mittelständisch geprägter Unternehmen. Die 1985 unter dem Namen "MR
Personalberatung" gegründete Gesellschaft ist in Deutschland mit drei
Standorten in Hamburg, Frankfurt und München vertreten und
beschäftigt insgesamt mehr als 30 Mitarbeiter. InterSearch Executive
Consultants gehört zum weltweit agierenden InterSearch-Netzwerk mit
annähernd 100 Standorten in über 50 Ländern. Im FOCUS
Deutschland-Vergleich wurde InterSearch Executive Consultants auf
Basis einer unabhängigen Datenerhebung zu einem der "Top
Personaldienstleister 2014" in der Kategorie Executive Search
gewählt.
Weitere Informationen: http://www.intersearch-executive.de.
Pressekontakt:
InterSearch Executive Consultants GmbH & Co. KG
Thomas Bockholdt
Managing Partner
Bergstraße 11
20095 Hamburg
Tel.: +49 40 46 88 42 0
E-Mail: t.bockholdt(at)intersearch-executive.de