PresseKat - Krumme Touren für mehr Sicherheit

Krumme Touren für mehr Sicherheit

ID: 1173701

Digital optimierte Tourenplanung für Sicherheitsunternehmen

(firmenpresse) - Sicherheit und Zeiteffizienz von Sicherheitskräften stehen im Zentrum eines aktuellen Forschungsprojekts des Wissenschaftsfonds FWF. Das Ziel ist dabei der Weg: eine verbesserte Tourenplanung für Wertguttransporter und Sicherheitsunternehmen. Dabei streben die ForscherInnen an, Wegzeiten zu verkürzen und gleichzeitig vorhersehbare Fahrmuster zu vermeiden. Das soll ein neues Analyseverfahren ermöglichen, das mathematische und heuristische Methoden kombiniert, um optimale Resultate zu erzielen. Sicherheitsunternehmen wird dieses Tool neben Kostenersparnissen einen verbesserten Schutz für Personen- und Werttransporte sowie für die eigenen MitarbeiterInnen ermöglichen.

Schutz wichtiger Personen und Güter ist ein sensibler Bereich und Big Business. Allein 2016 werden weltweit Milliarden Dollar in Services privater Sicherheitsfirmen fließen – Tendenz steigend. Werttransport- und Personenschutz-Personal soll dabei unvorhersehbar für Übeltäter unterwegs sein und gleichzeitig zeit- und kosteneffizient die jeweils kürzesten Wege nutzen. Die Tourenplanung für Sicherheitsdienste wird dabei zur logistischen Herausforderung. Diese computergestützt optimal zu meistern, ist nun das Ziel eines vom FWF unterstützten und vor Kurzem gestarteten Projekts.

"Matheuristisches" Kraftpaket
Ein innovatives Analyseverfahren für die Modellierung komplexer Tourenplanungsprobleme am digitalen Reißbrett wird dafür vom Projektteam um Prof. Karl Dörner vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien entwickelt. Für das Verfahren werden heuristische Methoden verwendet, die mit begrenzten Informationen rasch gute Lösungen berechnen können, und mit exakten Algorithmen für den optimierenden Feinschliff verbunden: "Unser Hybridansatz SANSERO kombiniert zunächst eine spezielle Berechnungsmethode, das Set Partitioning, mit einem Metasuchverfahren. Der Ansatz wird danach mit dem sogenannten Path Relinking für die Lösung von Mehrzielproblemen verknüpft. Weitere Kalkulationen ermöglichen dann den Vergleich und die Evaluierung der erzielten Ergebnisse", so Prof. Dörner.





Routen ohne Routine
Computergestützt können mit diesem Hybridansatz fahrzeitminimale und zugleich möglichst heterogene Touren erzeugt werden. Diese sind durch ein Vermeiden vorhersehbarer Muster definiert. So werden bestimmte Fahrmuster möglichst gar nicht wiederholt oder eine erkennbare Periodizität der Wiederholungen vermieden. Das sind gerade für die Anwendung im Sicherheitsbereich wichtige Kriterien: "Beispielsweise müssen verschiedene Gebäude in periodischen Abständen kontrolliert werden. Dabei müssen Kontrollzeitpunkte und -routen immer unterschiedlich sein, um das Risiko eines Zwischenfalls zu senken", so Prof. Dörner. Besonders komplex zu modellieren sind dabei Aufgaben mit sogenannten mobilen Routing-Komponenten, wo sich das Sicherheitspersonal und/oder die zu sichernden Objekte oder Personen bewegen. Genau diese Problemsituationen zu modellieren, wird nun mit dem SANSERO-Ansatz möglich. So kann beispielsweise ein Geldtransporter, ohne auf die minimal mögliche kürzeste Route zu verzichten, vorhersehbare Routen und Routinen vermeiden, wodurch sich das Risiko eines Überfalls reduziert. Dies schützt neben dem Transportgut auch das Transportpersonal, spart Personal- und Fuhrparkkosten und entlastet durch einen reduzierten Treibstoffverbrauch und ein geringeres Verkehrsaufkommen die Umwelt.

Um die Praxistauglichkeit des Systems weiter zu verbessern, ist zudem geplant, Möglichkeiten zu schaffen, einen punktuellen zusätzlichen Mitarbeiterbedarf z. B. wegen unvorhergesehener Ereignisse mit einzuberechnen. Einen weiteren wichtigen Input stellen Echtzeitdaten und praktisches Know-how des Industriepartners ÖWD Österreichischer Wachdienst security GmbH & Co KG für die geplanten Testläufe dar.

Durch diese praxisorientierte Grundlagenforschung an der Universität Wien mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF wird die Entwicklung zu einem umfassenden entscheidungsunterstützenden Planungswerkzeug für die Sicherheitsbranche möglich. Die gewonnenen Daten bereiten damit auch den Weg, ihr Potenzial für kommerzielle Weiterentwicklungen zu nützen. So kann durch wissenschaftliche Leistungen künftig neben den betriebswirtschaftlichen Kosten auch die Sicherheit von Personen in Sicherheitsberufen optimiert werden.

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

FWF Der Wissenschaftsfonds.

Der Wissenschaftsfonds FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung.

Der FWF dient der Weiterentwicklung der Wissenschaften auf hohem internationalem Niveau. Er leistet einen Beitrag zur kulturellen Entwicklung, zum Ausbau der wissensbasierten Gesellschaft und damit zur Steigerung von Wertschöpfung und Wohlstand in Österreich.



PresseKontakt / Agentur:

Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Karl F. Dörner
Universität Wien
Institut für Betriebswirtschaftslehre
Oskar-Morgenstern-Platz 1
1090 Wien
T +43 / 1 / 4277 - 37951
E karl.doerner(at)univie.ac.at

Der Wissenschaftsfonds FWF:
Marc Seumenicht
Haus der Forschung
Sensengasse 1
1090 Wien
T +43 / 1 / 505 67 40 - 8111
E marc.seumenicht(at)fwf.ac.at
W http://www.fwf.ac.at

Redaktion & Aussendung:
PR&D – Public Relations für Forschung & Bildung
Mariannengasse 8
1090 Wien
T +43 / 1 / 505 70 44
E contact(at)prd.at
W http://www.prd.at



drucken  als PDF  an Freund senden  optrel e684 - die Neudefinition des automatischen Schweisshelms Kyocera eröffnet neues Test Lab für Tintenstrahldruckköpfe in Esslingen
Bereitgestellt von Benutzer: PRD
Datum: 16.02.2015 - 13:32 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1173701
Anzahl Zeichen: 4480

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Till C. Jelitto
Stadt:

Wien


Telefon: 0043 1 505 70 44

Kategorie:

Forschung


Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 16.02.2015

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Krumme Touren für mehr Sicherheit"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

FWF - Der Wissenschaftsfonds (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Unternehmen in der Pflicht ...

Unternehmensinteressen und Menschenrechten gleichermaßen Rechnung zu tragen, ist ein schwieriges Unterfangen. Ein geeigneter Weg zur Lösung von Konflikten können außergerichtliche Verfahren sein, wie ein vom Wissenschaftsfonds FWF gefördertes Pr ...

Dem Frust-Gusto auf der Spur ...

Während Angst und Aggression uns eher den Appetit verderben, scheinen Trauer und Frustration Gusto und Gier zu steigern. Ein vom Wissenschaftsfonds FWF gefördertes Projekt betrachtet die Zusammenhänge von Stimmung und Überessen bei gesunden und b ...

Wie man eine Proteinfalle schmiedet ...

Wer wirksame Moleküle im Labor nachbauen kann, öffnet die Apotheke der Natur für Medikamente der Zukunft. Mit der Prüfung neu entwickelter Synthese-Prozesse und Katalysatoren ist es in einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF gelungen, den vielve ...

Alle Meldungen von FWF - Der Wissenschaftsfonds