(ots) - Die erste Runde der Tarifverhandlungen über
Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Länder sind in
Berlin ohne Ergebnis zu Ende gegangen. "Wir haben sehr offen und
konstruktiv miteinander diskutiert und alle wesentlichen Forderungen
und Gegenargumente auf den Tisch gelegt. Besonders erfreulich aus
unserer Sicht ist die offensichtliche Bereitschaft der
Arbeitgeberseite, auch beim Thema Lehrereingruppierung in diesen
Verhandlungen zu einer tragfähigen Einigung zu kommen", sagte
dbb-Verhandlungsführer Willi Russ nach dem Zusammentreffen mit der
TdL-Spitze in Berlin.
Beim Thema Lineareinkommen sei man noch deutlich auseinander, so
Russ. Der ständig wiederholte Verweis der Arbeitgeber auf die
niedrige Inflationsrate als Gegenargument gegen eine substantielle
Erhöhung ziehe nicht. Russ: "Nachwuchsgewinnung und Wertschätzung
sind mehr als der Inflationsausgleich. Die Kolleginnen und Kollegen
im Landesdienst leisten hervorragende Arbeit. Wenn das auch in
Zukunft so bleiben soll, brauchen wir reale Einkommenszuwächse. Das
ist gut für die Motivation der Beschäftigten und für die
Attraktivität des Arbeitsplatzes öffentlicher Dienst." Jetzt gehe es
darum, in der für den 26./27. Februar 2015 in Potsdam geplanten
zweiten Verhandlungsrunde voran zu kommen. "Ich bin da jetzt
optimistischer als vor Verhandlungsbeginn", so der Zweite Vorsitzende
und Fachvorstand Tarifpolitik des dbb, "aber was immer am Ende als
Kompromiss steht, der Tarifabschluss muss zeit- und inhaltsgleich auf
die Beamten und Versorgungsempfänger des Länder übertragen werden.
Erst dann ist diese Einkommensrunde beendet."
Hintergrund
Von den Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst der Länder (TV-L) sind insgesamt 2,9 Millionen Beschäftigte
betroffen: 800.000 Arbeitnehmer der Länder (ohne Hessen, das nicht
Mitglied der TdL ist), für die der TV-L direkte Auswirkungen hat,
sowie 2,2 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger in Ländern und
Kommunen (ohne Hessen), auf die der Tarifabschluss übertragen werden
soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen
Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die nächsten
Verhandlungsrunden sind für den 26./27. Februar 2015 und den 16./17.
März 2015 in Potsdam geplant.
Kernpunkte der dbb-Forderung im Ãœberblick:
- Erhöhung der Tabellenentgelte (TV-L und TVÜ-Länder) um 5,5
Prozent, mindestens aber um 175 Euro
- Erhöhung der Entgelte für alle Auszubildenden um 100 Euro
monatlich
- Laufzeit 12 Monate
- Zeit- und inhaltsgleiche Ãœbertragung der Tarifeinigung auf den
Beamtenbereich
- Dauerhafte Übernahme aller Auszubildenden im Länderbereich
- Schaffung einer Entgeltordnung für Lehrkräfte
- Ãœbertragung des Tarifergebnisses auf Beamte und
Versorgungsempfänger
Weitere Informationen zur Einkommensrunde gibt es online:
www.dbb.de.
Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
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