(ots) - Nach den Ausschreitungen beim
Fußball-Bundesliga-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1.
FC Köln fordert der renommierte Soziologe und Fanforscher Gunter A.
Pilz die Vereine auf, die Täter stärker zur Rechenschaft zu ziehen.
"Schließlich sind die Täter die Verursacher - und nicht die
Vereine", sagte Pilz dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstagsausgabe). Pilz plädiert dafür, dass die Klubs mögliche
Geldstrafen an jene Problemfans übertragen, die nach Vorfällen wie
denen in Mönchengladbach identifiziert werden. "Wenn 30 Leute
zündeln, kann man natürlich nicht einen dazu verpflichten, die
Gesamtsumme zu zahlen, wenn man nur den identifiziert hat. Aber den
Leuten, die klar identifiziert sind, kann man eben zumindest einen
Teil der Strafe aufbrummen."
Das harte Durchgreifen des 1. FC Köln, der die Ultra-Gruppierung
Boyz am Montag aus dem Verein ausgeschlossen hatte, begrüßte Pilz:
"Wenn eine Gruppe meint, dem Verein schaden zu müssen, dann halte ich
es für eine sinnvolle Maßnahme, diese Gruppe auszuschließen." Später
könne immer noch über eine neue Bewährungschance gesprochen werden.
"Aber zunächst einmal ein Signal zu setzen und zu zeigen, dass man
mit diesen Leuten nichts zu tun haben will - das halte ich durchaus
für nachvollziehbar."
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