(ots) - Akademisierung der Berufsausbildung führt zu
steigenden Kosten für den Staat
Nach einem dem Bericht von "Transparency International" fließen
rund 1,3 Milliarden Euro jährlich aus der Wirtschaft an deutsche
Hochschulen, doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Die Organisation
fürchtet, die Hochschulen gerieten dadurch in eine Abhängigkeit von
Unternehmen. Dazu erklären der bildungs- und forschungspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht, und die
für das Deutschland-Stipendium zuständige Berichterstatterin Sybille
Benning:
Albert Rupprecht:
"Wer bestellt, bezahlt. Das gilt ganz selbstverständlich im
Berufsbildungssystem. Die Betriebe stellen Lehrlinge ein und
finanzieren deren Ausbildung. So sorgen sie für Fachkräftenachwuchs
in ihren Berufszweigen. Je mehr Akademiker die Unternehmen
einstellen, umso mehr müssen sie auch die Kosten für das
Hochschulsystem mittragen.
Das ist nur fair. Denn ansonsten führt die Akademisierung der
Berufsausbildung zu einer Verstaatlichung der Ausbildungskosten. Wenn
die Wirtschaft ihr Engagement an den Hochschulen in den letzten zehn
Jahren verdoppelt hat, stimmt die Richtung zwar. Gemessen an den
jährlichen Gesamtkosten der Hochschulen von rund 30 Milliarden Euro
läge ein wirklich angemessener Beitrag aber deutlich höher."
Sybille Benning:
"Das gilt nicht zuletzt für die Vergabe von Stipendien an
engagierte und leistungsstarke Studierende. Mit dem
Deutschland-Stipendium haben wir ein Instrument geschaffen, das
Hochschulen, Unternehmen und Studierende vernetzen soll, nicht
zuletzt im Hinblick auf eine spätere Beschäftigung. Um ein Stipendium
vom 300 Euro im Monat zu ermöglichen, braucht ein Unternehmen
letztlich nur noch rund 100 Euro netto im Monat beizusteuern. Wem
aber selbst das noch zu viel ist, der sollte später nicht über
fehlenden Fachkräftenachwuchs klagen."
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle(at)cducsu.de