(ots) - Zwei Ereignisse bestimmten an diesem Wochenende die
Nachrichten aus der Ukraine: erstens die Gedenkfeier anlässlich der
Proteste auf dem Maidan vor einem Jahr, zweitens die Anzeichen einer
leichten Entspannung in der Ostukraine. Die Bilanz ein Jahr nach den
prowestlichen Protesten in Kiew mit rund 100 Toten ist bitter. Das
Land zwischen Polen und Russland ist instabiler denn je,
wirtschaftlich ruiniert, politisch gespalten. Die Krim gilt als
verloren, und im Osten wüten die Separatisten mit Unterstützung des
mächtigen Nachbarn Russland. Wie sicher die Regierung Poroschenko
noch im Sattel sitzt, ist schwer zu beurteilen. Dass auch nach einem
Jahr die Hintergründe der Bluttat auf dem Maidan nicht restlos
aufgeklärt sind, nährt Zweifel an der Glaubwürdigkeit der
Herrschenden in Kiew. Der Verdacht, dass einige der Organisatoren der
Proteste von dem drohenden Gemetzel wussten, dieses womöglich sogar
veranlasst haben, ist ungeheuerlich. Gleichwohl ist es wichtig und
richtig, die Demokratiebewegung im gebeutelten osteuropäischen Land
zu unterstützen, Solidarität zu zeigen. Im Osten des Landes vernimmt
man die Anzeichen einer Entspannung wohl, allein es fehlt der Glaube.
Die Kesselschlacht um Debalzewe hat gezeigt, was man von Zusagen
Putins halten kann. Zwar sollen nun schwere Waffen abgezogen werden,
doch ob Russland nicht zugleich neue liefert, weiß man nicht,
zumindest kann man von den OSZE-Beobachtern nicht viele Erkenntnisse
erwarten. Die nächste Provokation Putins wird kommen. Ohnmächtig
schaut der Westen zu und hat doch keine andere Wahl als weiter zu
verhandeln.
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