(ots) - Vor der entscheidenden Runde in den
Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und
Elektroindustrie schlägt die nordrhein-westfälische IG Metall Alarm.
Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine
Zeitung (WAZ, Montagausgabe). In Baden-Württemberg soll ein
Pilotabschluss für die Metaller erzielt werden. Wie aus beiden Lagern
verlautet, stellt die Frage der Lohnerhöhung das geringste Problem
dar.
Die IG Metall in NRW schlägt Alarm, weil die Arbeitgeber im
Südwesten bei der Altersteilzeit stärkere Einschnitte durchsetzen
wollen. Verhandlungsführer Stefan Wolf wolle nicht nur die Zahl der
Anspruchsberechtigten von vier auf zwei Prozent der Belegschaften
kürzen, sondern auch die Dauer von derzeit sechs Jahren. "Dass beide
Schrauben zugedreht werden sollen, geht gar nicht. Uns damit kurz vor
der Zielgeraden zu kommen, ist für einen Abschluss keineswegs
förderlich", sagte Knut Giesler, Chef der IG Metall in NRW, der WAZ.
Die Altersteilzeit sei gerade in NRW ein "sehr wichtiges und
emotionales Thema", weil im Schichtbetrieb "die meisten nicht
unbeschadet bis zum gesetzlichen Rentenalter durchhalten", sagte
Giesler.
In Baden-Württemberg heißt es, betriebliche Öffnungsklauseln
könnten eine Einigung ermöglichen. Davon hält Giesler nicht viel:
"Wir brauchen bei der Altersteilzeit verlässliche, individuelle
Ansprüche. Der Einzelne soll nicht beim Chef darum betteln müssen."
Grund für seine Skepsis dürfte sein: Im Ländle dominieren Konzerne
wie Daimler, Bosch und Porsche die Branche - mit wenigen
Betriebsvereinbarungen kann die Arbeitnehmerseite hier viel
erreichen. Die Metallindustrie in NRW aber ist geprägt durch viele
kleine und mittelständische Betriebe, wo das schwerer fiele.
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