(ots) -
Dienstag, 24. Februar 2015, 21.00 Uhr
Frontal 21
Mit Ilka Brecht
Mieses Mittagessen für Schulkinder - Fett, billig und bäh!
Ein Schultag in Deutschland wird immer länger. So hat die
Essensverpflegung der Kinder und Jugendlichen bei vielen
Ganztagsschulen einen ganz neuen Stellenwert bekommen. Doch Studien
belegen: Das Schulessen ist unausgewogen - zu viel Fleisch, zu wenig
Obst und Gemüse. Oft schmeckt das Essen weder Schülern noch Lehrern.
Häufig ist es auch zu kalt, und lauwarmes Essen ist anfällig für
Keime.
Die Probleme sind längst bekannt, aber es fehlt am politischen
Willen, an Geld und Personal, das schlechte Schulessen zu verbessern.
"Frontal 21" zeigt Mängel in deutschen Schulküchen, aber auch
positive Ausnahmen.
Die Ermittlungen im Fall Edathy - Verschleppt und verraten
Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy muss sich
jetzt vor dem Landgericht Verden verantworten. Der Vorwurf der
Staatsanwaltschaft Hannover: Er soll sich über das Internet
kinderpornografische Bilder und Videos heruntergeladen haben. Der
45-Jährige bestreitet das.
Die Ermittler waren auf ihn aufmerksam geworden, weil sein Name auf
der Kundenliste einer Firma in Kanada aufgetaucht war. Der Fall
sorgte auch deshalb für Aufsehen, weil der Verdacht besteht, Edathy
könnte von Eingeweihten frühzeitig über die Ermittlungen gegen ihn
informiert worden sein. Deshalb beschäftigt sich seit vergangenem
Jahr auch ein Bundestags-Untersuchungsausschuss mit dem Fall.
"Frontal 21" über die Kinderporno-Affäre um Sebastian Edathy, die
schon lange vor dem Prozess für viel Unruhe in der Politik gesorgt
hat.
Nahverkehr auf dem Abstellgleis - Zu wenig Geld für Bus und Bahn
Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ist eigentlich eine
Erfolgsgeschichte: Seit Jahren steigen die Nutzerzahlen. Das
entlastet die Straßen täglich um rund 20 Millionen Autofahrten. Doch
dieser Erfolg ist in Gefahr, denn der Bund sorgt dafür, dass der
Nahverkehr ausblutet. Er ist gesetzlich verpflichtet, den Ländern
jedes Jahr die so genannten Regionalisierungsmittel zuzuweisen, mit
denen sie dann die notwendige Bahn- und Buslinien in ihren
Bundesländern bestellen.
Jetzt aber schlagen Fachleute Alarm, weil die finanziellen Mittel
nicht ausreichend erhöht werden. Was dazu führt, dass die Passagiere
entweder mehr zahlen oder wahrscheinlich Strecken gestrichen werden
müssen. Die Landesregierungen laufen Sturm dagegen - doch der Bund
sitzt am längeren Hebel, beim Geben und Nehmen.
"Frontal 21" zeigt, welches Kalkül des Bundes dahintersteckt - zum
Nachteil der rund zehn Milliarden Nutzer jährlich im öffentlichen
Nahverkehr.
Politik lässt Veteranen im Stich - Vergessene Soldaten
Krieg, Tod und Zerstörung mussten sie hautnah miterleben: deutsche
Soldaten bei ihren Friedensmissionen auf dem Balkan. Viele von ihnen
sind dadurch heute schwer traumatisiert. Die Bundeswehreinsätze sind
heute so gut wie vergessen. Doch die Soldaten leiden noch immer an
den Folgen. Und eine mangelnde gesetzliche Absicherung sowie eine
schleppende Bürokratie in der Bundeswehr lassen die Veteranen vom
Balkan mit ihrer seelischen Verwundung allein.
"Frontal 21" zeigt, wie unwürdig Bundeswehrsoldaten, die vom
Auslandseinsatz zurückkehren, in der Heimat behandelt werden.
Schlechte Vertragsbedingungen an Unis - Das promovierte Prekariat
An deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen arbeiten rund
240 000 wissenschaftliche Mitarbeiter und Lehrbeauftragte. Sie geben
Seminare, halten Vorlesungen und sind in der Forschung tätig. Als
Rückgrat der Hochschulen werden sie größtenteils vom Staat bezahlt.
Doch ihre Arbeitsbedingungen sind prekär: 84 Prozent der
Nachwuchswissenschaftler an deutschen Hochschulen sind laut dem
jüngsten Bildungsbericht der Bundesregierung befristet beschäftigt -
und das bis zu zwölf Jahre lang, mit immer neuen Verträgen. Mehr als
die Hälfte dieser Verträge laufen kürzer als ein Jahr. Die Folge:
Unsicherheit und keine Perspektive. Von der "Bildungsrepublik
Deutschland", die Bundeskanzlerin Merkel ausgerufen hat, spüren diese
Uni-Mitarbeiter wenig. Vielen bleibt nur der Weg ins Ausland, weil
sie dort feste Stellen bekommen.
Jetzt regt sich an den deutschen Universitäten Widerstand: Die
Petition "Perspektive statt Befristung" haben 25 000 Wissenschaftler
unterschrieben. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) räumt
ein, dass die Lage "verbesserungsbedürftig" ist.
"Frontal 21" über das promovierte Prekariat in der "Bildungsrepublik
Deutschland".
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121