(ots) - Donnerstag, 26. Februar 2015 (Woche
9)/24.02.2015
21.00Marktcheck
Moderation: Jana Kübel
Brötchen: Wo gibt es die besten? Mehl, Wasser, Hefe, Salz: Mehr
braucht es für ein Brötchen eigentlich nicht. Und doch sind in immer
mehr Lebensmitteln Emulgatoren, Enzyme, Verdickungsmittel und Co
enthalten. Wieso werden diese Stoffe zugesetzt, wie gefährlich sind
sie? Was genau steckt drin in Brötchen? Und wo schmecken sie am
besten? Marktcheck testet.
Türkische Mafia: Falsche Fahnder betrügen Rentner! Sie haben schon
eine Million Rentner um ihr Erspartes gebracht. Warum selbst
vorsichtige und informierte Menschen auf die Tricks dieser Betrüger
hereinfallen - und deutsche Behörden fast machtlos sind. Marktcheck
deckt auf.
Defekter Auto-Sensor: Wer zahlt für Folgeschäden?
Ein Top-Automodell, dazu noch eine extra verlängerte Garantie. Das
scheint vor möglichen späteren Reparaturkosten zu schützen! So dachte
auch ein Marktcheck-Zuschauer aus Schöneck. Doch als es dann
tatsächlich Probleme gibt, weigert sich der Hersteller, für die
Folgekosten aufzukommen. Marktcheck mischt sich ein.
Steuererklärung: Was sich wirklich lohnt - Sie ist für viele ein
leidiges Thema, das jetzt wieder ansteht: die Steuererklärung. So
lästig sie ist - für die meisten lohnt sie sich. Was sollte beachtet
werden, welche Fallstricke gibt es und warum lohnt sie sich oft
gerade für Senioren - Marktcheck klärt auf.
Medizin-Mythen: Von blutigen Nasen und weißen Flecken - Eine
Wunde lieber an der Luft trocknen lassen oder doch ein Pflaster
drauf? Und wie ist das bei Nasenbluten? Hilft der Kopf in den Nacken?
Sind weiße Flecken auf den Nägeln wirklich eine Folge von
Calciummangel? Marktcheck räumt auf mit besonders hartnäckigen
Medizin-Mythen.
Freitag, 27. Februar 2015 (Woche 9)/24.02.2015
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Das geplante
Kind
Schwanger werden, wenn Karriere- und Lebensplanung es zulassen?
Was unter dem Schlagwort "social freezing" heiß diskutiert wird, ist
nur die Zuspitzung der rasanten Entwicklung moderner Medizintechnik.
Neben der künstlichen Befruchtung gibt es bereits viele
Möglichkeiten, den Kinderwunsch - vor und nach der Zeugung - zu
beeinflussen.
Längst ist es zur Regel geworden, dass werdende Eltern prüfen
lassen, mit welchen Eigenschaften ihr Kind zur Welt kommen wird. Ein
umfangreiches Angebot an vorgeburtlichen Untersuchungen trägt jedoch
nicht nur dazu bei, dass heute mehr gesunde Kinder geboren werden als
früher. Im Falle einer ungewünschten Diagnose stellt es Paare auch
vor die Entscheidung, ein möglicherweise behindertes Kind
abzutreiben. Gibt es Zukunft das Designerbaby zum Wunschtermin?
Welche Chancen bietet die technische Entwicklung in der Medizin? Und
wie weit ist der Eingriff in den natürlichen Ablauf der Menschwerdung
vertretbar?
Als sich ihr Kinderwunsch auf natürlichem Wege nicht erfüllte,
griff Zoë Jenny auf die Reproduktionsmedizin zurück und ist heute
glückliche Mutter einer vierjährigen Tochter. Der Weg war eine
körperliche wie seelische Tortur, aber für die Schweizer
Schriftstellerin war es das alles wert. "Im Rückblick würde ich
sagen, dass ich für dieses Mutterglück alles noch einmal genauso
machen würde, wenn nicht noch mehr."
Auch Sabine Antoni hat alles versucht. Doch bei ihr stieß die
Reproduktionsmedizin an ihre Grenzen und auch eine Adoption
scheiterte auf tragische Art und Weise. "Ich habe dem Flair geglaubt,
das damals in der Luft lag von: Mach erstmal Beruf, Kinder kriegen
kannst du immer noch! - Das war ein Fehler. Man kann Kinder nicht
planen." Nach einem langen Prozess kann die 50-Jährige auch ohne Kind
ein erfülltes Leben führen.
Der Reproduktionsmediziner Dr. Jörg Puchta erfüllt in seiner
Münchener Privatklinik zahlreichen kinderlosen Paaren den
Kinderwunsch. Bereits seit 2007 bietet er auch "Social Freezing" an,
das Einfrieren von Eizellen, wenn Frauen ihre biologische Uhr
anhalten und die Kinderplanung aufschieben wollen. "Social Freezing
ist eine Anti-Aging-Technik der Medizin. Ich friere das Alter einer
Eizelle ein und damit das Duplikat eines Menschen. Das ist eine
Sensation!"
Auch der Medizinethiker Prof. Dr. Giovanni Maio ist überzeugt,
dass die Reproduktionsmedizin eine Möglichkeit ist, das Leid
kinderloser Paare zu lindern. Trotzdem warnt er deutlich: "Die
Medizin verführt Paare mit dem Versprechen, dass heutzutage alles
möglich ist. Das ist aber nicht der Fall!" Auch vermisst er mehr
Aufklärung im Bereich der pränatalen Diagnostik und Hilfe im Umgang
mit belastenden Diagnosen.
Als Dorothea Meyer mit 43 nochmal schwanger wurde, entschied sie
sich bewusst gegen intensive vorgeburtliche Tests und brachte eine
Tochter mit Down-Syndrom zur Welt. Eine Situation, vor der viele
Menschen Angst haben - nicht so Dorothea Meyer, sie bereute ihre
Entscheidung keine Sekunde. "In unserer Gesellschaft gibt es einen
Druck, behinderte Kinder abzutreiben. Ich finde aber, wir sollten
dringend wieder mehr dem Zufall überlassen."
Marianne Neeb hat diesen Druck gespürt. Als sie mit 43 ein drittes
Mal schwanger wurde, erhielt auch sie die Diagnose: Down-Syndrom. Und
plötzlich stand die Frage im Raum: Abtreibung oder nicht? "Es ist ein
Trauma, das man da als Frau erlebt. Ich musste innerhalb kürzester
Zeit über Leben und Tod entscheiden. Ich habe damals den Mut nicht
aufgebracht, zu meinem Kind zu stehen und litt jahrelang unter
Schuldgefühlen."
Als Johannes Zeller und sein Partner erfuhren, dass sie als
schwules Paar durch Adoption keine Chance auf ein Kind haben,
erfüllten sie sich ihren Kinderwunsch mithilfe einer Leihmutter aus
Thailand. In Deutschland eine umstrittene rechtliche Grauzone, und
auch in Thailand neuerdings verboten. Doch für die frischgebackenen
Eltern zählt nur ihr Familienglück: "Ich habe das Richtige getan.
Deshalb bin ich auch nicht vor Problemen und Konsequenzen
zurückgeschreckt."
Sonntag, 01. März 2015 (Woche 10)/24.02.2015
15.15Länder - Menschen - Abenteuer
Nunavut - Bewährung in der Wildnis
Nunavut, das selbstverwaltete Territorium der Inuit im Norden
Kandas hat viele Probleme. Arbeitslosigkeit, Drogen, Alkoholismus,
Missbrauch, Gewalt und eine extrem hohe Selbstmordrate gehören zum
Alltag vieler Inuit. Jetzt haben Nunavut und die kanadische Regierung
ein "On The Land"-Programm als Bewährungsmaßnahme für jugendliche
Straftäter aufgelegt. Dabei lernen die Jugendlichen das Überleben in
der Wildnis, das heißt sich als Jäger und Fischer in
Extremsituationen zu behaupten. Extrem - damit sind Temperaturen von
minus 40 Grad, Schneestürme und gefährliche Windstärken gemeint und
eine Umwelt, in der man keine Baustoffe zur Verfügung hat, weder Holz
noch Nägel oder Metall, sondern wie vor hundert Jahren einen sicheren
Schutz nur aus Schnee bauen kann.
Für ihre Eltern und Großeltern war das Leben in und mit der
eisigen Wildnis noch eine Selbstverständlichkeit. Auf dem Packeis
Robben oder in der Tundra Rentiere zu jagen, sogar Eisbären zu
erlegen, sicherte ihr Ãœberleben. Die jungen Inuit von heute leben in
Holzhäusern, kaufen sich ihre Kleidung im Supermarkt und hängen
finanziell am Tropf der kanadischen Regierung. Zum Konzept des "On
The Land"-Programms gehört es, die Häftlinge mit ihren eigenen
Traditionen zu konfrontieren. Das Ãœberleben in der Wildnis wird zur
Therapie und zum Weg in ein selbstbestimmtes und selbstbewusstes
Leben nach dem Knast! Sie erlernen das Jagen, das Spurenlesen, Er-
und Zerlegen von Wild, die Zubereitung von Nahrung. Sie lernen, wie
man aus Tierhäuten Boots macht und wie man einen Parka näht. In
zeitlich begrenzten Outdoor- Camps werden ihnen sogar Waffen
anvertraut. Im Projekt bleiben natürlich nur die, die mit dieser
Verantwortung umgehen können.
Der Filmemacher Jérôme Ségur porträtiert zwei Häftlinge, die am
Projekt teilnehmen, Matthew und Elena. Er gibt Einblicke in ihr
bisheriges Leben, zeigt, wie sie sich den Herausforderungen des
Programms stellen, wie sie sich dem eigenen kulturellen Erbe mehr und
mehr öffnen und wie in ihnen eine Hoffnung wächst, in Freiheit dem
eigenen Teufelskreis zu entkommen.
Freitag, 13. März 2015 (Woche 11)/24.02.2015
Nachgeliefertes Thema beachten!
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Leben mit
Behinderung - immer noch Barrieren?
Samstag, 28. März 2015 (Woche 14)/24.02.2015
Tagestipp
23.05Zum 85. Geburtstag von Helmut Kohl (03.04.) (bis 04.15 Uhr)
Der Kämpfer - Helmut Kohl im Rückblick
Er ist ein Staatsmann der Superlative. Helmut Kohl hat eine Epoche
deutscher Geschichte geprägt. Wohl kaum ein anderer deutscher
Politiker hat so viele Höhen und Tiefen erlebt wie er. 1990 als
Kanzler der Einheit gefeiert, ist er nur wenige Jahre später in der
Spendenaffäre am Tiefpunkt angelangt. Viele haben sich über ihn
lustig gemacht, und doch war keiner so lange Kanzler wie er. Am
3.4.2015 wird Helmut Kohl 85 Jahre alt. Aus diesem Anlass wird das
SWR Fernsehen mehr als fünf Stunden über das Leben des Altkanzlers
berichten.
Den Auftakt der "Langen Nacht zum 85. Geburtstag" macht die
Dokumentation "Der Kämpfer - Helmut Kohl im Rückblick". Prominente
Weggefährten, Freunde und Kritiker schildern ihre ganz persönlichen
Eindrücke: zum Beispiel Angela Merkel, Wolfgang Schäuble, Michael
Gorbatschow und Helmut Schmidt. In der TV-Doku treten auch Menschen
auf, die den jungen Helmut Kohl bei seinen ersten politischen
Schritten in Rheinland-Pfalz begleitet und beraten haben. Sie
schildern ihre Erlebnisse mit einem der mächtigsten Männern der Welt.
Weiter geht es dann ab 23.45 Uhr mit einem eingehenden Blick auf
den Privatmann Helmut Kohl. In der Reportage "Walter Kohl - Aus dem
Schatten des Vaters" erinnert sich der ältere Sohn des Kanzlers an
eine Kindheit im Ausnahmezustand. Verprügelt von den Schulkameraden
wegen des berühmten Vaters, zu Hause zum Schweigen verdammt. Der
"Sohn vom Kohl" zu sein, war ein hartes Schicksal. Jahrelang hat er
geschwiegen, jetzt spricht Walter Kohl über sein Familienleben, das
durch die Prominenz des Vaters geprägt war.
Ab 0.30 Uhr heißt es "Helmut Kohl feiert Geburtstag" - der SWR
zeigt dann die Höhepunkte des Festakts zum 80. Geburtstag von Helmut
Kohl in Ludwigshafen 2010. Angela Merkel, der damalige
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und Eva Lohse, die
Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, hatten in seine Heimatstadt
eingeladen. Die Laudatio hielt ein langjähriger Wegbegleiter Kohls:
der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog - bekannt für seine
klugen, pointierten und oft humorvollen Reden.
Und ab 1 Uhr lassen Fritz Frey und Jörg Schönenborn die
wichtigsten Stationen im Leben des Altkanzlers noch einmal Revue
passieren. Spannendes Erinnerungsfernsehen aus fünf Jahrzehnten
deutscher Geschichte.
SWR Pressekontakt: Johanna Leinemann, Tel 07221/929-22285,
johanna.leinemann(at)swr.de