PresseKat - Gröhes Reformgesetze: Ärzte in Proteststimmung

Gröhes Reformgesetze: Ärzte in Proteststimmung

ID: 1177757

(ots) - Die von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
(CDU) geplanten Reformen stoßen bei den Ärzten auf starke Ablehnung -
und offenbar sind die Mediziner nun auch protestbereit. Das geht aus
einer Umfrage unter niedergelassenen Ärzten hervor, die der
Ärztenachrichtendienst (änd) in Hamburg am Mittwoch veröffentlichte.

Insgesamt beteiligten sich 701 Ärzte aus Haus- und Facharztpraxen
im ganzen Land an der Befragung. Konkret fragte der änd nach der
Meinung zu Gesetzesvorhaben wie dem Versorgungsstärkungsgesetz
(GKV-VSG), dem E-Health- oder Anti-Korruptions-Gesetz. Die Antwort
fällt deutlich aus: 99 Prozent der Teilnehmer sehen in Gröhes Plänen
eine "Bedrohung für die Ärzteschaft beziehungsweise das
Gesundheitssystem".

Nur zehn Teilnehmer betonten dabei, dass sie die geplanten Gesetze
befürworten. Die restlichen 691 Umfrageteilnehmer zeigen sich eher
kampfbereit: 90 Prozent von ihnen fürchten, dass sich durch Gespräche
mit der Politik kaum noch Veränderungen an den Gesetzesvorhaben
erreichen lassen - und halten Protestaktionen für angebracht.

Die Frage, welche Protestmaßnahme sie unterstützen würden,
beantworteten die änd-Mitglieder dabei höchst unterschiedlich.
Während der eine Arzt nur konsequente Praxisschließungen für
zielführend hält, bevorzugt ein anderer Kollege eher den Protest auf
der Straße. Unterschriften- beziehungsweise Faxaktionen erfreuen sich
auf jeden Fall großer Beliebtheit: 78 Prozent der protestbereiten
Ärzte würden sich laut Umfrage an solchen Aktionen beteiligen. Es
folgen Praxisschließungen (63 Prozent) und Ärzte-Protestaktionen auf
der Straße: 54 Prozent (377 Mitglieder) würden laut Umfrage selbst zu
einer Demo fahren und gegen die Gröhe-Gesetze protestieren. Kreative
Flashmob-Aktionen (35 Prozent) finden dagegen etwas weniger Freunde.





Interessant auch, wer nach Meinung der Ärzte den Protest
organisieren sollte: 42 Prozent sind davon überzeugt, dass alle
Ärzteverbände und Organisationen zum Protest aufrufen und jeweils
eigene Aktionen starten sollten - je mehr, desto besser. Insgesamt 17
Prozent halten dies für eine Aufgabe, die nur die freien Verbände
übernehmen sollten. 12 Prozent denken im Gegensatz, dass in erster
Linie das KV-System und/oder die Ärztekammern in Aktion treten
müssten. Rund 29 Prozent der Teilnehmer erklären, dass ihnen egal
sei.

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Datum: 25.02.2015 - 11:27 Uhr
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