PresseKat - ZDF-Politbarometer: Februar 2015 Griechenland: Große Zweifel an Umsetzung der Reformliste / PKW-Ma

ZDF-Politbarometer: Februar 2015
Griechenland: Große Zweifel an Umsetzung der Reformliste /
PKW-Maut: Deutsche gespalten (FOTO)

ID: 1178966

(ots) -
Diese Woche hat die neue griechische Regierung ihre Reformliste
vorgelegt, die Voraussetzung ist für eine Verlängerung der
EU-Finanzhilfen. 71 Prozent der Deutschen bezweifeln, dass
Griechenland die dort angekündigten Sparmaßnahmen und Reformen
umsetzen wird, nur rund ein Viertel (26 Prozent) glaubt, dass es dazu
kommt (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß
nicht"). Die Anhänger fast aller Parteien schließen sich dieser
Einschätzung mehrheitlich an, lediglich die Anhänger der Partei die
Linke sind geteilter Meinung. Dem Versprechen der griechischen
Regierung, die Steuerhinterziehung wirksam zu bekämpfen, steht
ebenfalls eine Mehrheit skeptisch gegenüber (74 Prozent; wird
gelingen: 22 Prozent), und dies quer durch alle
Parteianhängergruppen.

Die Sparvorgaben, die Griechenland für die Gewährung von
Finanzhilfen erfüllen muss, halten 54 Prozent insgesamt für gerade
richtig. Für 24 Prozent, darunter die meisten Anhänger der Linken (56
Prozent), stellt dies eine zu große Bürde für das Land dar und 13
Prozent meinen, den Griechen wird zu wenig abverlangt.

Top Ten: Finanzminister Schäuble mit deutlichem Zugewinn Die Liste
der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wird weiterhin
angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie erhält auf der Skala
von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,4 (Jan. II: 2,2), und
verbessert sich so wie die meisten im Ranking. Auf Platz zwei
vorgerückt ist Wolfgang Schäuble, der mit 2,2 im Vergleich zum
Vormonat (Jan. II: 1,8) klar an Ansehen gewinnt. Platz drei jetzt für
Frank-Walter Steinmeier, der mit 2,2 (Jan. II: 1,9) ebenfalls zulegt.
Mit großem Abstand in der Bewertung folgen Winfried Kretschmann mit
1,4 (Jan. II: 1,4), Sigmar Gabriel mit 1,3 (Jan. II: 1,2) und Thomas
de Maizière mit 1,0 (Jan. II: 1,0). Ursula von der Leyen kommt auf




0,7 (Jan. II: 0,7), Cem Özdemir auf 0,6 (Jan. II: 0,4) und Horst
Seehofer wird mit 0,3 (Jan. II: 0,3) eingestuft. Am Ende der Liste
steht wie zuletzt Gregor Gysi mit 0,2 (Jan. II: 0,1).

Projektion: Grüne verlieren - AfD legt zu Wenn am nächsten Sonntag
Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 41 Prozent und die SPD auf
25 Prozent, beide unverändert. Die Linke bliebe ebenfalls unverändert
bei 8 Prozent, die Grünen verschlechterten sich auf 11 Prozent (minus
1) und die FDP könnte weiterhin mit 3 Prozent rechnen. Nach ihrem
Einzug in die Hamburger Bürgerschaft vor knapp zwei Wochen würde die
AfD bundesweit 7 Prozent (plus 1) erreichen und die anderen Parteien
zusammen erzielten wie zuletzt 5 Prozent. Damit hätte neben einer
Großen Koalition auch ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen sowie aus
CDU/CSU und AfD eine rechnerische Mehrheit. Nicht reichen würde es
weiterhin für eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen.

Bundesregierung: Gutes Verhältnis in der Koalition Bei anhaltend
hoher Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung - gut drei
Viertel stellen der Großen Koalition ein positives Zeugnis aus -
bezeichnen nach 39 Prozent zu Regierungsbeginn jetzt 55 Prozent das
Verhältnis von CDU, CSU und SPD untereinander als eher gut.

PKW-Maut: Zustimmung und Ablehnung halten sich die Waage Die
Einführung einer PKW-Maut ist unter den Deutschen umstritten. 48
Prozent sind für eine solche Maut, bei der es für in Deutschland
gemeldete Autos insgesamt zu keiner stärkeren Belastung kommen soll,
49 Prozent sind dagegen. Dabei begrüßen 60 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger sowie 63 Prozent der AfD-Anhänger die Maut,
mehrheitlich abgelehnt wird sie von den Anhängern der SPD (60
Prozent), der Linken (67 Prozent) und der Grünen (57 Prozent).

Ukraine-Konflikt: Ja zu Wirtschaftssanktionen - Nein zu
Waffenlieferungen 87 Prozent der Befragten zweifeln an einem Erfolg
des vorletzte Woche in Minsk ausgehandelten Abkommens für eine
Waffenruhe in der Ukraine. Nur 11 Prozent glauben, dass damit die
militärischen Auseinandersetzungen beendet werden können. Nach 38
Prozent im Januar sprechen sich jetzt 51 Prozent der Befragten für
schärfere Sanktionen der EU gegen Russland aus, wenn das Land
weiterhin die Separatisten militärisch unterstützt. 41 Prozent (Jan.
II: 54 Prozent) sind gegen härtere wirtschaftliche Strafmaßnahmen.
Waffenlieferungen der USA an die Ukraine werden mit 89 Prozent ganz
klar und über alle Parteigrenzen hinweg abgelehnt. Nur 8 Prozent sind
der Meinung, die Ukraine solle im Kampf gegen die Separatisten mit
Waffen unterstützt werden.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 24. bis 26. Februar 2015 bei 1154 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 43 Prozent,
SPD: 27 Prozent, Linke: 8 Prozent, Grüne: 11 Prozent, FDP: 3 Prozent,
AfD: 7 Prozent.

Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 13. März
2015.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage finden Sie auch auf
www.forschungsgruppe.de

www.heute.de

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
http://pressefoto.zdf.de/presse/politbarometer



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Datum: 27.02.2015 - 10:13 Uhr
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