(ots) - Die alljährliche Delfintreibjagd in Taiji (Japan),
die offiziell jeweils in der Zeit von September bis Ende Februar
stattfindet, wird in diesem Jahr mit einem erheblichen Rückgang der
gefangenen und getöteten Meeressäuger beendet.
Am Donnerstag packten die japanischen Fischer ihre Netze und
Sichtschutzplanen in der Fangbucht zusammen. Statt der vorgesehenen
Fangquote von 1.938 Delfinen wurden bis Ende Februar 751 Tiere
getötet und 80 für den Verkauf lebend gefangen. Dabei entfielen auf
die Großen Tümmler, die von den Delfinarien begehrt werden, nach 121
Tieren in der Vorjahrssaison nur noch 41 Exemplare. In der
Vorjahressaison 2013/2014 fielen insgesamt noch 992 Meeressäuger der
blutigen Treibjagd zum Opfer und in 2012/2013 waren es 1.146 Tiere.
Die Tierschutzorganisation ProWal hatte vor Beginn der Jagdsaison
im Meeresbereich von Taiji in einer verdeckten Aktion elektronische
Vergrämergeräte platziert. Diese sogenannten Pinger werden im
normalen Fischereibetrieb weltweit an Fangnetzen befestigt, um
Delfinbeifänge zu vermeiden. ProWal führt den Rückgang der
Treibjagdzahlen auf den Einsatz der Geräte zurück.
Seit der Oscar-prämierte Dokumentarfilm Die Bucht (The Cove) im
Jahr 2009 die grausamen Delfinfänge in Taiji aufdeckte, steht der
Fischerort im kritischen Fokus der Weltöffentlichkeit. Alljährlich
dokumentieren seitdem Buchtbeobachter mehrerer
Tierschutzorganisationen das blutige Treiben. Die permanente Präsenz
der japanischen Polizei und die Gesetzeslage verhindert allerdings
ein aktives Eingreifen der Tierschützer.
Das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) recherchierte,
dass mindestens vier Delfine aus der grausamen Treibjagd in Taiji im
Friguiapark in Tunesien von dem Deutschen Branko Weitzmann für Zwecke
der Delfintherapie verwendet werden. In Büchern und im Internet
betreibt Weitzmann intensiv Werbung für sein kommerzielles Angebot,
das er auch in Spanien anbietet. Die Todesrate der importierten
Delfine im Friguipark liegt nach Angaben des WDSF bei über 50
Prozent.
Nachdem das WDSF die Reiseveranstalter Aldiana Club, Thomas Cook,
alltours und DER Touristik mit ihren Reiseangeboten in den
Friguiapark und den Fakten konfrontierte, sagten die Veranstalter dem
WDSF umgehend zu, die Angebote zu entfernen. Branko Weitzmann bietet
die umstrittene Delfintherapie mit den Taiji-Delfinen in Tunesien
allerdings nach Angaben des WDSF immer noch an.
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Nachdem wir das unseriöse
Angebot der Delfintherapie mit Taiji-Delfinen von Weitzmann in einem
sozialen Netzwerk kritisiert hatten, drohte er uns mit einer Klage
und erging sich in Beschimpfungen. All das haben wir auf unsere
Homepage gestellt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die
Delfintherapie, die weltweit ein fragwürdiges Milliardengeschäft ist,
einen gravierenden Missbrauch der Delfine bedeutet. Daran sollte sich
keiner beteiligen."
Hintergrund:
WDSF-Homepage zur Weitzmann-Delfintherapie: http://ots.de/dhi83
WDSF-Homepage-Taiji:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/taiji-delfinmord
Derzeitige Delfine im Friguiapark:
http://www.ceta-base.com/phinventory/ph-friguia-park.html
Verstorbene Delfine im Friguiapark:
http://www.ceta-base.com/phinventory/dph/dph-friguia-park.html
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
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