(ots) -
LED-Leuchtmittel werden nicht nur im Haushalt, sondern auch im und
am Auto immer beliebter. Eine kürzere Reaktionszeit, längere
Lebensdauer und der geringere Stromverbrauch machen LEDs bei
Autoherstellern besonders beliebt. Doch mit der größeren Verbreitung
bekommen die Leuchten auch mehr Aufmerksamkeit. Nach dem Empfinden
vieler Autofahrer blenden die LED-Heckleuchten den Hintermann
empfindlich. Der ADAC hat deshalb mit dem Lichttechnischen Institut
(LTI) in Karlsruhe die Blendwirkung von Rückleuchten getestet. Das
Ergebnis spricht für die neue Beleuchtungsgeneration: Sowohl
objektive Messungen als auch Versuche mit Probanden aus fünf
Altergruppen in einer typischen Ampelsituation zeigen, dass
LED-Leuchten nicht mehr oder weniger blenden als herkömmliche
Glühlampen.
Das heißt: Weder beeinträchtigen LEDs das Sehen tatsächlich, noch
wirken sie auf das Auge stärker oder heller als herkömmliche
Leuchtmittel. Die Beschwerden über die größere Blendung rühren
hauptsächlich von der oft ungewohnten Bauart der neuen Rückleuchten
her, bei denen das Licht über eine kleinere Fläche mit einer höheren
Leuchtdichte austritt und somit heller erscheint. Außerdem
veranlassen die neuen Formen der Heckleuchten dahinter fahrende
Autofahrer eher dazu, direkt in die Lichtquelle zu schauen. Bereits
vor 20 Jahren, als die ersten Xenon-Scheinwerfer auf den Markt kamen,
war das gleiche Phänomen zu beobachten. Auch damals waren
ungewöhnliche Lichtfarben und spezielle Formen der Anziehungspunkt
für das Auge und gaben Anlass zu Beschwerden.
Außerdem stellte sich im Rahmen des Tests heraus, dass sowohl die
objektive als auch die subjektive Blendempfindlichkeit stark
altersabhängig ist. Mit zunehmendem Alter trüben sich die Linsen der
Augen ein, was nachts zu mehr Blendung und Lichtempfindlichkeit
führen kann. Vor allem bei Autofahrern ab 60 Jahren macht sich dieses
Phänomen bemerkbar.
Welches Potenzial in der LED-Technik steckt, zeigt die
Mehrpegelleuchte der Mercedes C-Klasse. Sie passt ihre
Leuchtintensität an die jeweilige Fahrsituation an: am Tag heller, in
der Nacht schwächer. Allerdings schöpft Mercedes dieses Potenzial
noch nicht vollständig aus, denn auch die niedrigste Stufe der
Bremsleuchten ist noch zu hell eingestellt.
Der ADAC rät allen Autofahrer, nie direkt in die Leuchtquelle zu
schauen. Um das Auge zu schonen, sollte der Blick rechts Richtung
Fahrbahnseitenmarkierung gehen.
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