(ots) - Sarrazin: SPD-Papier zur Einwanderung ist
unzureichend
Autor sieht "offenes Scheunentor" an anderer Stelle
Osnabrück.- In der Debatte um Einwanderung hat Thilo Sarrazin das
SPD-Papier zur Einwanderung als unzureichend kritisiert. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte der
Autor und frühere SPD-Senator, "ich halte das Papier für sinnlos, so
lange wir an anderer Stelle ein offenes Scheunentor haben". Wenn es
wegen der offenen Schengen-Grenzen und deshalb, weil 90 Prozent der
abgelehnten Asylbewerber in Deutschland blieben, eine weitgehend
unkontrollierte Einwanderung aus Afrika und Nahost gebe, brauche sich
keiner Gedanken darüber zu machen, was man an anderer Stelle alles
regeln könne. Er stimme dem Bundesinnenminister ausdrücklich zu: "Wir
brauchen kein Einwanderungsgesetz." Was die Punkteregelung betreffe,
"sollte ferner auch Thomas Oppermann mitbekommen haben, dass sich
Kanada von diesem Modell derzeit abwendet und stärker darauf schaut,
ob ein Einwanderer bereits zuvor einen Arbeitsvertrag hat. Die
richten sich also nach uns aus, es sollte nicht umgekehrt sein",
erklärte SPD-Mitglied Sarrazin. Der Fraktionschef der
Sozialdemokraten im Bundestag, Oppermann, hatte zuvor ein
sechsseitiges Papier zur Zuwanderung vorgestellt. Beim
Koalitionspartner stieß es umgehend auf Ablehnung, nun auch beim
früheren Bundesbank-Vorstand Sarrazin.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207